Erschienen in:
01.07.2005 | Leitthema
Epiphyseolysis capitis femoris und Übergewicht
verfasst von:
PD Dr. A. K. Hell
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) wird definiert als nichttraumatische Epiphysenlösung in der Schenkelhalsepiphysenfuge während des pubertären Wachstumsschubes. Abhängig von der Anamnesedauer wird die akute von der chronischen und der akut auf chronischen Form unterschieden. Die Ätiologie der Erkrankung ist bis heute nicht endgültig geklärt, wobei von einem multifaktoriellen Geschehen ausgegangen wird. Die typische, in der Pubertät auftretende Form, wird von der atypischen ECF unterschieden. Letztere ist häufig mit endokrinologischen Erkrankungen oder Therapien assoziiert.
Prädisponierende Faktoren für die typische ECF in der Pubertät sind das männliche Geschlecht, Hochwuchs und v. a. Übergewicht. Wahrscheinlich findet häufig vor dem Abrutsch ein Wachstumsschub statt. Die Adipositas der Patienten ist mit einer verminderten femoralen Antetorsion assoziiert, welche zusätzlich durch Scherkräfte eine ungünstige mechanische Auswirkung auf die Epiphysenfuge hat. Die Therapie der ECF ist operativ und richtet sich nach der Erkrankungsform. Die akute ECF ist wegen der möglichen Gefährdung der Hüftkopfdurchblutung ein Notfall. Als Komplikationen sind nach ECF v. a. die Hüftkopfnekrose und Chondrolyse gefürchtet.