Kleinschrittige Männer oft potenzschwach

Wer in Trippelschritten geht, hat mitunter ein Potenzproblem. Eine ausgeprägte Gangunsicherheit ist nach Resultaten einer japanischen Studie ein guter Marker für eine bestehende erektile Dysfunktion. Hinweis: Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Treiben Männer viel Sport, tun sie damit auch etwas für den Erhalt ihrer Potenz. So setzt aerobes Training vermehrt gefäßerweiterndes Stickstoffmonoxid frei, außerdem reagiert der Penis besser auf die Phosphodiesterase-5-Inhibition. Schließlich werden Entzündungsprozesse in den Hoden gedämpft, berichten Urologen um Dr. Teppei Okamoto von der Uniklinik in Hirosaki in Japan. Umgekehrt setzt ein ungesunder und träger Lebensstil auch der Manneskraft zu, indem er die penile Gefäßfunktion schwächt. Insofern ist es wenig überraschend, wenn körperlich fitte Männer auch beim Sex seltener schlapp machen als körperlich inaktive und häufig multimorbide Altersgenossen. Ein besonders guter und einfacher Marker dafür, wie gut es im Bett noch klappt, ist offenbar die Schrittgröße. Je größer die Schritte im Verhältnis zur Körpergröße sind, umso besser ist die erektile Funktion, haben die Ärzte um Okamoto herausgefunden. Die maximale Schrittgröße hat vor allem etwas mit der Balance und Sprunggelenkbeweglichkeit zu tun. Ist beides noch sehr gut, hat Mann in der Regel auch keine Potenzschwäche. Nur Zweischrittscore prädiktiv Dies schließen die Urologen aus einer Untersuchung von 324 männlichen Teilnehmern einer Gesundheitsstudie. Neben diversen Blutuntersuchungen wurden dabei auch die körperliche Fitness geprüft, zum einen über die Griffstärke, die Zeit für eine Zehn-Meter-Gehstrecke sowie den Zweischrittscore: die maximale Länge zweier Schritte geteilt durch die Körpergröße. Zusätzlich füllten die Männer den Fragebogen zum „International Index of Erectile Function“ (IIEF-5) aus. Möglich sind maximal 25 Punkte, bei weniger als 16 Punkten wird von einer erektilen Dysfunktion (ED) ausgegangen. Eine solche stellten die Urologen immerhin bei knapp der Hälfte der Männer fest (48%). Diese waren im Schnitt deutlich älter (60 versus 43 Jahre), auch hatten sie rund doppelt bis dreimal so häufig eine KHK, Hypertonie oder einen Diabetes wie Männer mit normaler Potenz. Deutliche Unterschiede gab es zwischen beiden Gruppen bei der körperlichen Fitness. Männer mit ED benötigen 4,0 Sekunden für die Zehn-Meter-Gehstecke, solche ohne nur 3,5 Sekunden, auch die Griffstärke war geringer (37,6 versus 41,4 kg), ebenso der Zweischrittscore (1,53 versus 1,66). Alle drei körperlichen Parameter hingen linear mit dem IIEF-5-Wert zusammen – je schlechter der Wert bei der körperlichen Untersuchung, umso schlechter die Potenz. Berücksichtigten die Forscher Alter, Komorbiditäten und andere bekannte Begleitfaktoren, korrelierte jedoch nur noch der Zweischrittscore statistisch signifikant mit der Potenzskala. Wer Probleme hat, zwei große Schritte zu machen, hat danach mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch eine ED. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Gangbild und erektiler Dysfunktion (ED)? Antwort: Relative Schrittgröße und Potenz hängen signifikant zusammen. Bedeutung: Große Schritte deuten auf eine gute Potenz, kleine auf eine ED. Einschränkung: Geringe Teilnehmerzahl, Potenzangaben subjektiv. Empfehlung der Redaktion Erektile Dysfunktion – Themenseite Erektile Dysfunktion (ED, Impotenz) belastet Männer sehr. Wenn sie Rat suchen, sind in der Regel Urologen die ersten Ansprechpartner. Tipps zum richtigen Umgang mit diesem heiklen Thema sowie alles zu Ursachen, Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion finden Sie auf dieser Themenseite.

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