Erschienen in:
11.11.2013 | Kurz & Knapp
Erfahrungen mit Tranylcypromin
verfasst von:
Verlag Urban & Vogel
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Sonderheft 2/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
_ Der Wirkstoff Tranylcypromin (Jatrosom®) ist der einzige in Deutschland verfügbare irreversible MAO-A/B-Hemmer und wird bevorzugt bei therapieresistenter und chronifizierter Depression eingesetzt. Welchen Stellenwert das Medikament in der modernen Pharmakotherapie der Depression einnimmt und welche Erfahrungen den täglichen Umgang prägen, diskutierten die Teilnehmer des fünften Jatrosom®-Expertengespräches in Köln. Dr. Joachim Rings, Leverkusen, merkte zu der in der gängigen Praxis eher spät vorgenommenen Umstellung an, dass eine Hemmschwelle in der Umstellungsphase liegen könnte, in der der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ausgeschlichen und eine Pause eingehalten werden muss, bevor Tranylcypromin zum Einsatz kommen kann. Hier konnte Dr. Patrick Thilmann, Zentrum für Nervenheilkunde in Mannheim, aus seiner langjährigen Erfahrung sprechen: „In dieser Phase arbeite ich überlappend, gebe also erlaubte Kombinationen. Gelegentlich sogar etwas Sedierendes, um das Ausschleichen und Pausieren wie nach SSRI und SSNRI zu erleichtern.“ Die Vorteile liegen auf der Hand und sind vom Patienten erlebbar: Zum einen wird eine Monotherapie einer Dreifachkombination — auch wegen der Nebenwirkungen — natürlich vorgezogen. Zum anderen ist die Wirkung nicht zu unterschätzen, wenn „man Patienten mit schweren Depressionen hat, denen nichts anderes hilft,“ so Thilmann. …