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Erschienen in:
04.11.2016 | Glaukom | Originalien
Erholungszeit als potenzieller neuer Verlaufsparameter für Patienten mit fortgeschrittener glaukomatöser Optikusatrophie
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 6/2017
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Hintergrund
Die funktionellen Tests zur Glaukomverlaufsdiagnostik untersuchen die Progredienz der Gesichtsfeldausfälle. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium stößt die Weiß-auf-Weiß-Perimetrie jedoch an ihre Grenzen, wohingegen Kontraste sehr lange von den Glaukompatienten reproduzierbar erkannt werden können. Dies zeigt sich zudem, wenn man das Auge vor der Messung durch einen optischen Stimulus „stresst“ (d. h. adaptiert). An die Adaptation nachfolgende Messungen zeigen veränderte Ergebnisse – das Auge benötigt eine „Erholungszeit“. In dieser Studie wurde die „Erholungszeit“ bei Patienten mit fortgeschrittener Glaukomerkrankung gemessen und in Korrelation mit den Standardparametern der Perimetrie gestellt.
Methoden
Bei 61 Probanden (15 Normalprobanden, 25 primäre Offenwinkelglaukome, 17 sekundäre Offenwinkelglaukome, 4 Engwinkelglaukome) wurden die zeitliche Kontrastempfindlichkeit (TCS) sowie die Erholungszeit (RT) anhand des Erlanger Flicker-Testes gemessen. Zusätzlich erhielten die Patienten eine ophthalmologische und perimetrische Untersuchung (Octopus G1).
Ergebnisse
1) Die TCS der Glaukompatienten war signifikant erniedrigt im Vergleich zu Normalprobanden (p < 0,001). 2) Teststimuli mit 3 und 5 % Kontrast zeigten eine große Variabilität im Gegensatz zu höheren Kontrasten (12 %, 25 %, 35 %). 3) RT12%, RT25% und RT35% der Glaukompatienten zeigten sich signifikant verlängert (p < 0,001). 4) RT25% korrelierte signifikant mit dem Mean-Defekt (p = 0,015).
Schlussfolgerung
Die Erholungszeit stellt einen potenziellen Verlaufsparameter der Glaukomerkrankung dar, welcher reproduzierbare, von einer Katarakt unbeeinflusste Ergebnisse bei Patienten mit fortgeschrittener Glaukomerkrankung erbringt und zudem unabhängig von einer Fixation gemessen werden kann.