Erschienen in:
17.09.2021 | Entzündlich-rheumatische Erkrankungen | Leitthema
Erkenntnisse zu Schwangerschaft und Stillzeit bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen durch Beobachtungsdaten
verfasst von:
Dr. Yvette Meißner, PD Dr. med. Anja Strangfeld
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Informationen zu Schwangerschaft und Stillzeit bei Frauen mit chronischen entzündlich rheumatischen Erkrankungen sind sowohl für eine erfolgreiche Schwangerschaft als auch für die mütterliche und kindliche Gesundheit relevant. Da Schwangere und Stillende von randomisierten klinischen Studien meist ausgeschlossen sind, muss die Evidenz für die klinische Betreuung und Beratung aus Beobachtungsstudien generiert werden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden hierfür neben den bestehenden Spontanmeldesystemen der Arzneimittelbehörden verschiedene Datensammlungen aufgebaut, mit dem Ziel das teratogene Risiko eines Arzneimittels zu überwachen. Zunehmend werden für die Erforschung schwangerschaftsassoziierter Ereignisse auch Versichertendaten, elektronische Krankenakten und skandinavische Register eingesetzt. Allen diesen Datenquellen fehlt aber die Einbeziehung der mütterlichen Erkrankung, besonders hinsichtlich ihrer inflammatorischen Komponente. Etablierte Kohortenstudien, Biologika- und Krankheitsregister erheben zwar die Krankheitsaktivität, sind aber nicht für schwangerschaftsspezifische Fragestellungen konzipiert. Schwangerschaftsregister und -studien in der Rheumatologie schließen diese Lücke. Um die Möglichkeiten und Limitationen vorhandener Datenquellen zu Schwangerschaft und Stillzeit besser einschätzen zu können, werden sie in der folgenden Übersichtsarbeit mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen als auch Beispielen aus der Rheumatologie ausführlich vorgestellt. Zudem werden bestehende Kooperationen sowie Studien zur Untersuchung des Einflusses einer väterlichen rheumatischen Erkrankung beleuchtet.