Erschienen in:
01.11.2006 | Originalien
Erkrankungen der Adnexe in den Tropen: Amniontransplantation bei nichtinfektiösen Trachom-assoziierten Hornhautulzera
verfasst von:
Prof. Dr. A. A. Bialasiewicz, R. Shenoy, A. Al-Muniri, A. Thakral
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hornhautulzera mit Fornixverkürzung in Spätstadien vernarbender Trachome stellen einen wesentlichen Anteil an Blindheit in vielen Entwicklungsländern dar. Wir haben die Möglichkeit einer Oberflächen- und Fornixrekonstruktion mit Amnionmembran untersucht.
Patienten und Methoden
Von 2001–2005 wurde bei 25 Augen von 17 Patienten mit trophischen Hornhautulzera und Symblephara (vernarbendes Trachom: 19 Augen von 14 Patienten, Stevens-Johnson-Syndrom: 4 Augen von 2 Patienten, Laugenverätzung: 2 Augen eines Patienten) kryokonservierte humane Amnionmembran in einer kontrollierten Kohortenstudie transplantiert. Nachuntersuchungen erfolgten bis zu 6 Monaten. Für die Statistik wurde Fischers exakter Test verwendet.
Ergebnisse
Von 25 Augen zeigten 9/19 mit Trachom, 3/4 mit Stevens-Johnson-Syndrom und 2/2 mit Laugenverätzungen nach 28–35 Tagen (Mittel 31±2,3 Tage) eine zunächst vollständige Reepithelialisierung. Die primäre Erfolgsrate bei Trachomaugen war nichtsignifikant unterschiedlich zu den anderen Indikationen (p=0,256). Sechs Monate postoperativ hatten 15/19 Trachomaugen (79%) verglichen mit 2/6 Nichttrachomaugen (33,3%) Symblephararezidive (p=0,0592) und 13/15 Trachomaugen (86,6%) wiesen eine erneute Hornhautvaskularisation (p=0,1752) auf. Eine persistierende Reepithelialisierung nach 6 Monaten konnte bei 1/19 Trachomaugen (5,3%) verglichen mit 4/6 Nichttrachomaugen (66,7%, p=0,005) festgestellt werden. Drei von 19 Trachomaugen mit Ulkusrezidiven waren nach 6 Monaten perforiert.
Schlussfolgerung
Humane Amnionmembran ohne die Verwendung von Mitomycin C kann zur Oberflächenrekonstruktion bei Patienten mit vernarbendem Trachom verwendet werden, allerdings sind die Langzeitergebnisse bei dieser Methode durch erneute Vernarbung limitiert.