Wie weiter nach dem Zufallsbefund "solitärer Lungenrundherd?

Wird bei ansonsten gesunden Kindern zufällig ein einzelner Lungenrundherd entdeckt, führen weitere Untersuchungen einer US-Studie zufolge meist zu nichts. Bei keinem dieser Patienten wurde eine Systemerkrankung oder ein Malignom nachgewiesen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Wenn bei einem ansonsten gesunden Kind, das sich etwa wegen eines Traumas einer bildgebenden Untersuchung des Thorax unterzieht, unerwartet ein Lungenrundherd auftaucht, ist die Aufregung zunächst oft groß. Dann steht vor allem die Frage im Raum, ob und in welchem Umfang weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich sind, um eine eventuell zugrundeliegende Erkrankung nicht zu übersehen. Da mag es zunächst beruhigen, dass in früheren Studien bei 38% bzw. 33% der CT-Untersuchungen von gesunden Kindern nach einem Trauma per Zufall mindestens ein Lungenherd entdeckt wurde [1,2] Welche Maßnahmen nach einem solchen Befund sinnvoll sind, damit haben sich jetzt Andrew Barber vom Rady Children’s Hospital San Diego der University of California und Kollegen beschäftigt. In einem retrospektiven Review beschreiben sie Charakteristika, diagnostisches Vorgehen und finale Diagnosen von pädiatrischen Patienten im Alter von durchschnittlich zwölf Jahren, bei denen in ihrer Klinik ein Lungenrundherd nachgewiesen worden war. Patienten mit bekannten Malignomen wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Keine diagnostische Sicherheit durch Labortests Bei 38% der Kinder wurden die Rundherde zufällig beim Röntgen des Thorax entdeckt, bei 24% bei einem Thorax-CT, bei 22% bei einem CT des Abdomens und bei 7% im MRT. In 64% der Fälle handelte es sich um Einzelherde. Bei 40% der gesunden Patienten mit solitären und bei 60% der Kinder mit multiplen Rundherden oder systemischen Erkrankungen bestanden respiratorische Symptome. Insgesamt verglichen Barber und Kollegen vier Gruppen: 47 gesunde Kinder mit einem Rundherd, neun Kinder mit einer systemischen Erkrankung und einem Herd sowie 16 gesunde Patienten und 16 Patienten mit systemischen Erkrankungen mit jeweils mehreren Rundherden. Bei vier der Patienten wurde die Systemerkrankung zeitgleich mit dem Zufallsbefund diagnostiziert. Bei 58 Patienten waren Labortests durchgeführt worden, meist ein Coccidioides-Titer, C-reaktives Protein (CRP), Gamma-Interferon-Test (IGRA) oder Tuberkulin-Hauttest. Aspergillus- und Histoplasma-Antikörpertiter wurden bei 16% bzw. 14% der Kinder untersucht. Die diagnostische Abklärung eines einzelnen Rundherdes war meist ergebnislos, vor allem dann, wenn der Patient bei seiner Vorstellung asymptomatisch war. Bei 94% der ansonsten gesunden Kinder mit einem einzelnen Herd ergab sich kein weiterer auffälliger Befund, und bei keinem dieser Patienten wurde in der Folge eine systemische Erkrankung diagnostiziert. Die Ergebnisse der Untersuchungen auf Tuberkulose, Kokzidioidomykose, Histoplasmose oder Aspergillose unterschieden sich nicht signifikant von denen der drei anderen Gruppen. Bei etwa der Hälfte der gesunden Kinder mit Einzelherden und 63% der Gesamtkohorte wurde nach durchschnittlich acht bzw. neun Monaten erneut eine bildgebende Untersuchung durchgeführt. Bei 48% der gesunden Kinder mit Einzelherd und 42% der Gesamtgruppe war der Herd dann nicht mehr nachweisbar. Größenzunahmen wurden ausschließlich bei Kindern mit Systemerkrankungen und mehreren Rundherden registriert. Bei keinem der ansonsten gesunden Patienten mit einem einzelnen Rundherd wurde im Verlauf ein Malignom diagnostiziert. Nur drei Patienten dieser Gruppe erhielten letztlich eine Diagnose. Dabei handelte es sich um eine Infektion mit dem Lungenegel Paragonimus, eine Askaridose und eine latente Tuberkulose. Die Befunde zeigten, so Barber und Kollegen, dass Labortests bei ansonsten gesunden Patienten mit einem einzelnen zufällig entdeckten Lungenrundherd zu keiner Diagnose führten, und zwar unabhängig davon, ob die Patienten respiratorische Symptome aufwiesen oder nicht. Bei keinem dieser Patienten, so die Pneumologen, habe ein solcher Befund auf eine systemische Erkrankung oder ein Malignom hingewiesen. Deshalb sei bei einem gesunden, asymptomatischen Kind mit zufällig entdecktem solitärem Lungenrundherd die ausschließliche Überwachung ohne labormedizinische Abklärung oder erneute Bildgebung eine angemessene Option. Lediglich bei persistierenden Symptomen oder gesicherter Exposition sei die Indikation für eine Abklärung im Labor gegeben. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welchen Nutzen bringt die diagnostische Abklärung eines zufällig entdeckten solitären Lungenrundherdes bei ansonsten gesunden Kindern? Antwort: Bei keinem der Kinder wurde eine Systemerkrankung oder ein Malignom festgestellt. Bei drei Kindern wurden Infektionen diagnostiziert. Bedeutung: Die diagnostische Abklärung eines einzelnen Lungenrundherdes ist bei ansonsten gesunden Kindern oft ergebnislos, insbesondere dann, wenn keinerlei Symptome bestehen. In diesen Fällen schlagen die Studienautoren den Verzicht auf Labor- und bildgebende Untersuchungen vor. Einschränkung: Die Berichte der Radiologen waren zum Teil unvollständig.

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Atemwegsinfekte bei Kindern: Fallbeispiele zur Anwendung der Verneblertherapie

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