Erschienen in:
04.07.2016 | Netzhautablösung | Leitthema
Intraoperative optische Kohärenztomographie bei Ablatio retinae
verfasst von:
Dr. B. Junker, M. Maier, H. Agostini, L.-O. Hattenbach, A. Pielen, C. Framme
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Während die intraoperative optische Kohärenztomographie (iOCT) im Bereich der Makulachirurgie oder der lamellierenden Keratoplastiken einen sichtbaren Vorteil bringen kann, ist ihr Einsatz bei der Ablatiochirurgie bisher mit unklarem Nutzen verknüpft.
Fragestellung
Welche Befunde liefert der Einsatz der iOCT bei der Versorgung einer Ablatio retinae? Können davon therapeutische Entscheidungen abgeleitet werden, und haben diese Befunde eine Relevanz für die postoperativen Ergebnisse?
Methoden
Anhand von publizierten (11 Patienten/Augen) und eigenen Daten (23 Patienten/Augen) werden die intraoperativ erhobenen OCT-Befunde bei der Versorgung von Ablationes retinae dargestellt.
Ergebnisse
Ein sehr häufiger iOCT-Befund bei Netzhautablösungen ist eine wellige Struktur der äußeren Netzhautschichten. Diese bleibt auch nach Wiederanlage der Netzhaut durch schwere Flüssigkeiten bestehen. Zusätzlich zeigt sich bei der Verwendung von Perfluoroctan subfoveal deutlich Restflüssigkeit in der iOCT bei klinischer Netzhautanlage. Dies scheint unter Perfluordecalin geringer ausgeprägt zu sein. Klinisch nicht sichtbare, durchgreifende Makulaforamina scheinen bei Ablationes häufiger zu sein, als angenommen, und werden in der iOCT sichtbar. Ob deren Auftreten durch die Anwendung von Perfluorcarbonen erhöht ist, bleibt derzeit noch unklar. Auf die postoperative Visusprognose scheinen sie sich negativ auszuwirken.
Diskussion
Auch wenn die nutzbaren Vorteile der iOCT bei der Ablatiochirurgie nicht offensichtlich sind, bietet die neue Technik tiefere Einblicke in die Mikroarchitektur der abgehobenen Netzhaut. Ob der Einsatz der iOCT die Prognose der Patienten verbessert, müssen weitere Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen noch zeigen.