Zwei Kategorien reichen für die Vorselektion von Ovarialläsionen

Anhand von Doppler-Sonographien bei Ovarialläsionen lässt sich einschätzen, welche Frauen eine weitere Abklärung hinsichtlich Krebs brauchen. Einen Vorschlag, wie das geht, hat ein US-Forscherteam gemacht. Ein US-Forscherteam schlägt eine Einordnung für Doppler-Sonographiebilder von Ovarialläsionen vor. Diese soll es Ärzten erleichtern, Frauen mit einem durchschnittlichen Risiko für Ovarialkarzinome vorzuselektieren. Anhand der Ultraschallbilder wurden in einer Studie die Läsionen den beiden Kategorien zugeordnet (Radiology 2022; online 22. März): Alle Läsionen, die in ihrem Erscheinungsbild typisch für eine simple oder hämorrhagische Zyste, ein Endometriom oder ein reifes zystisches Teratom sind, zählten zur „klassischen“ Kategorie, alle anderen zur Kategorie „nichtklassisch“. Für die retrospektive, multizentrische Studie klassifizierte das Team um Dr. Akshya Gupta, University of Rochester Medical Center, Ultraschallbilder von 970 isolierten Adnexprozessen von 878 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren. Als isoliert galten Adnexprozesse, bei denen weder ein Aszites noch Peritonealverwachsungen vorlagen. Mittels histopathologischer, klinischer oder bildgebender Befunde untersuchte das Team, wie hilfreich die Klassifikation war. 6 Prozent (53) der 970 Läsionen stellten sich als maligne heraus. 673 der Läsionen wurden als „klassisch“, 297 als „nichtklassisch“ beurteilt. Das Forscherteam unterschied bei den nicht klassischen Läsionen zusätzlich zwischen Läsionen mit Blutversorgung, 103, und ohne, 194. Wichtige Ergebnisse: Die Rate für maligne Strukturen bei Läsionen der klassischen Kategorie lag unter 1 Prozent; bei den nichtklassischen Läsionen mit Blutfluss lag sie bei 32 Prozent, bei denen ohne Blutversorgung bei 8 Prozent. Sensitivität: 93 Prozent der malignen Prozesse wurden als „nichtklassisch“ klassifiziert (49 von 53). Spezifität: 73 Prozent der nicht-malignen Adnexprozesse wurden als „klassisch“ eingeordnet (669 von 917). Empfehlung der Redaktion Ovarialkarzinom – Themenseite Eierstockkrebs ist das gynäkologische Malignom mit der höchsten Mortalität. Effiziente Screening-Maßnahmen stehen derzeit leider nicht zur Verfügung, doch in der Behandlung tut sich etwas. Bleiben Sie auf dem Laufenden und informieren Sie sich auf unserer Themenseite zu allem, was Sie über Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Ovarialkarzinoms wissen müssen. „Letztendlich hoffen wir, dass wir anhand des Ultraschalls vorselektieren können, welche Patienten Folge-Untersuchungen mit Ultraschall oder MRT brauchen und welche Patienten eine Operation bekommen sollten“, wird Gupta in einer Pressemitteilung der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas zur Veröffentlichung der Studie zitiert. Quelle: Ärzte Zeitung

Springer Medizin

Zwei Kategorien reichen für die Vorselektion von Ovarialläsionen

Weiterführende Themen

Neu im Fachgebiet Onkologie

Bei Senioren mit Prostatakarzinom auf Anämie achten!

ICI-Therapie in der Schwangerschaft wird gut toleriert

Krebspatienten impfen: Was? Wen? Und wann nicht?

Müde im Alter? Auch an die Nebenniere denken

Update Onkologie