Erschienen in:
16.12.2020 | Muskeldystrophie | SOP/Algorithmus
Erhöhte Kreatinkinase-Serumaktivität (Hyper-CK-Ämie)
verfasst von:
Prof. Dr. J. P. Sieb
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 1/2021
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Auszug
Die Bestimmung der CK-Serumaktivität (CK: Kreatinkinase) ist die empfindlichste Labormethode, um eine Muskelaffektion zu erkennen. Dieser Wert ist essenziell in der Diagnostik von Myalgien und hilft u. a. die Krankheitsaktivität von Myositiden zu erfassen. Dazu wird auf die in Heft 3/2020 publizierte Leitlinie verwiesen [
3]. Häufig wird die Bestimmung als Suchtest für eine Muskelaffektion herangezogen. Nicht selten wird eine erhöhte CK-Serumaktivität, eine Hyper-CK-Ämie, auch in einer klinischen Konstellation festgestellt, ohne dass ad hoc eindeutige Hinweise auf eine neuromuskuläre Erkrankung bestehen. In einer norwegischen Studie wiesen immerhin mehr als 1 % der Normalbevölkerung eine anhaltend erhöhte CK-Serumaktivität auf [
8]. Bei Nachweis einer erhöhten CK-Serumaktivität muss geklärt werden, inwieweit eine neuromuskuläre Diagnostik, wie eine Muskelbiopsie, vonnöten ist, um die Ursache zu identifizieren. Rhabdomyolyse ist eine akute und massive Schädigung der Skelettmuskulatur mit einer generalisierten oder fokalen Muskelschwäche, Myalgien, einer sehr starken Erhöhung der CK-Serumaktivität und einer Myoglobinurie [
10]. Die Begriffe Rhabdomyolyse und Myoglobinurie werden häufig synonym benutzt, obwohl eine Myoglobinurie streng genommen lediglich ein Symptom einer ausgeprägten Rhabdomyolyse ist. …