Erschienen in:
26.07.2016 | Hepatozelluläres Karzinom | Schwerpunkt
Leberadenome und andere maligne und benigne Lebertumoren
Histologische und molekulargenetische Differenzierung sowie Prognose
verfasst von:
Dr. F. Hartmann, A. Tannapfel
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Bei der Abklärung einer Leberraumforderung stellen primäre hepatozellulär differenzierte Läsionen der Leber eine wichtige differenzialdiagnostische Gruppe dar. Zur sicheren Abgrenzung eines reaktiv-hyperplastischen Prozesses des Lebergewebes von einer benignen, prämalignen oder malignen hepatozellulären Neoplasie ist oft eine histologische Abklärung erforderlich. Das benigne Leberzelladenom (LZA) stellt eine heterogene Entität dar und wird aufgrund neuerer Daten basierend auf Geno- und Phänotyp in einen HNF1alpha-inaktivierten, inflammatorischen, beta-Catenin-aktivierten und nicht klassifizierten Subtyp eingeteilt. Da es noch keine Leitlinienempfehlungen zum Management von Patienten mit LZA gibt, kann die molekularpathologische Klassifikation in Zusammenschau mit den klinischen und radiologischen Befunden zur Risikostratifizierung bezüglich der Progression in ein hepatozelluläres Karzinom beitragen und die klinische Entscheidungsfindung über das weitere therapeutische Vorgehen unterstützen. Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) weist als häufigster primärer maligner Tumor der Leber eine ausgeprägte histologische und molekulare Heterogenität auf. Die Verbesserung der medikamentösen Behandlungsoptionen ist auf die Identifikation neuer molekularer Zielstrukturen und Selektion geeigneter Patienten im Sinne einer individualisierten Therapie ausgerichtet. Die vorliegende Übersichtsarbeit stellt die histopathologischen und molekularen Eigenschaften und ihre therapeutischen Implikationen sowie die wesentlichen Differenzialdiagnosen des Leberzelladenoms und hepatozellulären Karzinoms dar.