06.11.2019 | Ermüdungsbruch | Leitthema
Sportklettern, Bouldern und assoziierte Verletzungen im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Prof. Dr. A. Schweizer, Dr. K. Göhner Schweizer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Sportklettern und Bouldern hat sich in den letzten 30 Jahren von einer Randsportart zum Breitensport entwickelt, sodass der Sportmediziner zunehmend häufiger mit dem dabei auftretenden Verletzungsmuster konfrontiert wird. Insgesamt ist der Sport relativ sicher, vor allem wenn er in Indooranlagen ausgeführt wird.
Verletzungen
Die Verletzungen treten gehäuft an der oberen Extremität auf, wobei die Finger am meisten betroffen sind. Akut traumatische Läsionen wie Distorsionen, Frakturen oder Bandläsionen sind deutlich seltener als durch repetitive und hochbelastende Kletterbewegungen ausgelöste Überbelastungen. Die häufigste Verletzung ist nicht – wie bei den Erwachsenen – die Ringbandruptur, sondern die Epiphysenfugenstressfraktur der Mittelgliedbasis, welche praktisch nur im Klettersport auftritt. Diese Verletzung kann zwar gut konservativ behandelt werden, beansprucht aber eine lange Heilungszeit von ca. 8 Monaten. Wird die Behandlung allerdings verpasst, können eine Gelenkinkongruenz und Arthrose resultieren.