Erschienen in:
01.09.2022 | Ernährung | Literaturübersicht / Journal club
Aktuelles zum Zusammenhang von Zuckerkonsum und Karies
Update on the relationship between sugar consumption and dental caries
verfasst von:
Prof. Dr. Ulrich Schiffner
Erschienen in:
Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2015 Empfehlungen zur Zuckeraufnahme publiziert, die sich auf den Anteil von Zucker an der täglichen Gesamtenergieaufnahme beziehen. Für eine signifikante Kariesreduktion wurde für alle Altersgruppen eine Zuckeraufnahme von weniger als 5 % der täglichen Gesamtkalorienaufnahme zum Ziel gesetzt. Dieser Grenzwert war allerdings aufgrund ungenügender Studiengrundlage als "vorbehaltlich" formuliert worden. Aktuell liegt jetzt eine systematische Literaturübersicht vor, in der für diesen Grenzwert klinische Studien identifiziert werden konnten. Diese Studien unterstützen und verstärken die bisherigen WHO-Empfehlungen für eine Reduktion der Zuckeraufnahme mit dem Ziel der Kariesreduktion, so dass die Empfehlung jetzt ohne Vorbehalt ausgesprochen werden kann. Wird die Energiezufuhr aus Zucker auf weniger als 5 % der Gesamtenergiezufuhr begrenzt, so entsteht signifikant weniger Karies. Gestützt auf diese Kenntnis sollten zahnärztliche Ernährungsempfehlungen mit mehr Nachdruck vermittelt werden. Selbst bei einem Grenzwert von 10 % ist die Karieslast noch signifikant geringer als bei Personen mit Überschreiten dieses Grenzwertes. Zum Unterschreiten des 5 %-Grenzwertes errechnet sich für Kleinkinder eine maximale tägliche Zuckerzufuhr von ca. 17,5 g.