Hintergrund
Die abrupte Umstellung auf Distance Learning bedingt durch die COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) war eine anspruchsvolle Veränderung in der Hochschullehre für Lehrende und Studierende. Während die Auswirkungen dieser Fernlehrmethode auf die mentale Gesundheit bzw. das Stressempfinden teilweise bereits umfassend untersucht wurden, müssen auch evtl. davon beeinflusste Gesundheitsverhaltensweisen von Studierenden noch weiter erforscht werden. Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Fragestellung, wie sich Distance Learning im Vergleich zur Präsenzlehre auf die sportliche Aktivität und die Ernährung von Studierenden auswirkt.
Methodik
Anhand eines Fragebogens wurden dazu im Rahmen einer quantitativen Querschnittstudie retrospektiv von zwei Gruppen aus unterschiedlichen Jahrgängen Daten erhoben. Beide Gruppen besuchten die gleiche Lehrveranstaltung. Eine in Präsenzlehre, die andere während der Pandemie im darauffolgenden Jahr im Distance Learning. Von Studierenden im Distance Learning wurden 79 und von Studierenden in Präsenzlehre 51 Fragebögen retourniert. Die Gruppen wurden hinsichtlich der Unterschiede, vor allem im Gesundheitsverhalten, verglichen.
Ergebnisse
Die Studierenden im Distance Learning gaben eher an, dass es ihnen aufgrund dieser Lehrmethode leichter möglich war, sportlichen Aktivitäten nachzukommen und sich gesünder zu ernähren. Im Vergleich dazu fühlten sich die Studierenden in Präsenzlehre bei der Ausübung von sportlichen Aktivitäten eingeschränkt. Ähnlich stellten sich die Ergebnisse bezüglich gesundem Ernährungsverhalten dar.
Schlussfolgerung
Durch Distance Learning befanden sich die Studierenden in einem flexibleren Lernsetting mit höherer Zeitautonomie, welches sich positiv auf deren Gesundheitsverhalten auswirkte bzw. ihnen dieses erleichterte. Ansätze für die gesundheitsorientierte Verbesserung der Präsenzlehre und die Nutzung gesundheitsförderlicher Möglichkeiten des Distance Learning werden angeraten.