Erschienen in:
01.01.2004 | Kasuistiken
Erste Anwendung von Botulinumtoxin Typ B bei HNO-Patienten mit sekundärem Therapieversagen von Botulinumtoxin Typ A
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. med. O. Guntinas-Lichius
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Seit 2001 ist das erste Botulinumtoxin-Typ-B- (BT-B-)Präparat, NeuroBloc®, in Deutschland zur Behandlung der zervikalen Dystonie zugelassen. Somit besteht erstmals die Möglichkeit, Patienten zu behandeln, bei denen aufgrund eines sekundären Therapieversagens eine Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A (BT-A) nicht mehr wirksam ist.
Bei 3 eigenen Patienten mit einem solchen Therapieversagen wurde die Behandlung erfolgreich mit BT-B fortgesetzt: Bei einem Patienten mit Blepharospasmus konnte mit einer Injektion von 1000 "mouse units" (MU) NeuroBloc® pro Auge eine Wirkung für 4 Monate erzielt werden. Bei einem Patienten mit einer spasmodischen Dysphonie wurden 250 MU NeuroBloc® in jede Stimmlippe injiziert, um eine Wirkung von 3,5 Monaten zu erreichen. Bei einer Patientin mit beidseitigem Frey-Syndrom wurden rechts 7500 MU und links 6000 MU BT-B injiziert, um das gustatorische Schwitzen für 9 Monate zu unterbinden. Somit konnte mit BT-B für die genannten Erkrankungen eine ähnliche Wirkdauer wie zuvor mit BT-A erzielt werden. Nebenwirkungen wurden bei den eingesetzten Dosierungen nicht beobachtet.