Erschienen in:
29.03.2014 | Pharmaforum
Erstes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Therapie bei Mammakarzinom
verfasst von:
Christine Cramer
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 3/2014
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Auszug
_ Seit November 2013 ist mit Trastuzumab Emtansin (T-DM1) das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat für die Zweitlinientherapie bei HER2-positivem, metastasiertem Mammakarzinom zugelassen. Trastuzumab blockiert den HER2-Rezeptor, verhindert damit Proliferation, induziert Apoptose und markiert die Tumorzelle für das eigene Immunsystem — das ist nichts Neues. Dann aber wird der T-DM1-Rezeptor-Komplex in die Zelle internalisiert — wie ein trojanisches Pferd, erklärte Manfred Welslau, Aschaffenburg. Denn sobald er von den Lysosomen abgebaut wird, wird das hochtoxische Spindelgift DM1 freigesetzt. Bereits in der EMILIA-Studie, der Zulassungsbasis für T-DM1 (Kadcyla®), lebten die mit T-DM1 ehandelten Patientinnen im Vergleich zur Kontrollgruppe, die mit Capecitabin plus Lapatinib behandelt worden war, fast ein halbes Jahr länger [Verma S et al. N Engl J Med. 2012; 367(19):1783-91]. So betrug das mediane Gesamtüberleben unter T-DM1 30,9 Monate gegenüber 25,1 Monaten im Kontrollarm (Hazard Ratio [HR] 0,68; p < 0,001). Erste Ergebnisse der TH3RESA-Studie bestätigen die EMILIA-Studie. In der randomisierten Phase-III-Studie wird T-DM1 mit anti-HER2-gerichteten Kombinationstherapien nach Wahl bei Patientinnen mit mindestens zwei Vortherapien verglichen [Wildiers H et al. ECCO. 2013; LBA 15]. Das progressionsfreie Überleben unter T-DM1 dauerte fast drei Monate länger als unter den Vergleichstherapien (6,2 vs. 3,3 Monate; HR 0,528; p < 0,001). „Wir haben hier einen Durchbruch in der Therapie beim HER2-positiven Brustkrebs, wo wir die Chancen noch gar nicht ausgereizt haben“, erklärte Nadia Harbeck, München. …