Zusammenfassung
Unter Essstörungen fasst die ICD-10 Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, im DSM-5 wird außerdem die Binge-Eating-Störung aufgeführt. Die Anorexia nervosa fällt durch ein erhebliches Untergewicht auf, das durch aktiv eingesetzte Maßnahmen der Gewichtsreduktion herbeigeführt wird. Bei der Bulimia nervosa befinden sich die Patienten in einem Teufelskreislauf von Heißhungerattacken und Maßnahmen der Gewichtsreduktion. Patienten mit Binge-Eating-Störung haben in der Regel ein erhebliches Übergewicht, das durch häufige „Fressattacken“ mit extremer Nahrungsmenge ohne nachträgliche Maßnahmen der Gewichtsreduktion bedingt ist. Ätiologisch spielen bei den Essstörungen neben biologischen Faktoren insbesondere auch soziokulturelle und psychische Belastungen eine bedeutsame Rolle. Therapeutisch steht zunächst die somatische Stabilisierung des Patienten im Vordergrund, begleitet von stützenden Gesprächen, anschließend kognitive Verhaltenstherapie als Therapie 1. Wahl.