Erschienen in:
20.02.2019 | Essstörungen | Originalarbeit
#Fitness vs. #BodyPositive – die unterschiedliche soziale Konstruktion von Gesundheit auf Instagram
verfasst von:
Anna-Lena Klapp, M.Sc. Public Health Nutrition, Prof. Dr. habil. Johann Christoph Klotter
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neben wissenschaftlichen Definitionen nehmen auch gesellschaftliche Wissensbestände Einfluss auf das, was allgemein unter „Gesundheit“ verstanden wird. Der öffentliche Diskurs wird zunehmend durch Inhalte aus sozialen Medien geprägt, welche zu einem festen Bestandteil des Alltags vieler Menschen geworden sind.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit untersucht die unterschiedliche Konstruktion von Gesundheit am Beispiel von deutschen „Fitness“- und „Body-positive-Beiträgen“ auf Instagram. Das Ziel ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten sozialer Medien um daraus Empfehlungen für die Gesundheitskommunikation durch Experten abzuleiten.
Methoden
Es wurde eine Stichprobe von 600 Instagram-Beiträgen für eine quantitative Auswertung gezogen, welche mit der Statistik- und Analysesoftware „SPSS“ ausgewertet wurden. Davon wurden wiederum 59 Beiträge mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet. Dabei dienten die Hashtags „#FitfamGermany“ und „#NotHeidisGirl“ für die gezielte Auswertung deutscher Beiträge.
Ergebnisse und Diskussion
Die Fitness-Beiträge führen wissenschaftliche Normen von Gesundheit oft ad absurdum und erheben strenge geschlechtsspezifische Körpernormen. Die Body-positive-Beiträge stellen hingegen Wohlbefinden in das Zentrum ihres Gesundheitsverständnisses und propagieren Selbstakzeptanz statt Perfektionismus. Um Körperunzufriedenheit, Depressionen und Essstörungen entgegen zu wirken, muss Gesundheitskommunikation stärker auf Diversität setzen und individuelle Bedürfnisse und Prioritäten akzeptieren.