Erschienen in:
01.11.2016 | Pflege | Leitthema
Ethik-Konsil in der Onkologie
Struktur, Rahmenbedingungen und Grenzen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Gerd Richter, Prof. Dr. med. Andreas Burchert
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ethische Konflikte können grundsätzlich, aber v. a. im fortgeschrittenen Stadium von Tumorerkrankungen, Schwierigkeiten in der Entscheidungsfindung bereiten, die zu wertbehafteten Problemen und Konflikten Anlass geben. Dazu gehören unter anderem Themen wie Autonomie, Stellvertreterentscheidungen, „end-of-life care“, Einsatz intensivmedizinischer Maßnahmen im palliativen Setting, Therapiebegrenzung und Kommunikationsprobleme. Hier kann klinische Ethikberatung Hilfestellung und Unterstützung zur Entscheidungsfindung aller in einen konkreten Patientenfall involvierten Parteien mittels eines strukturierten Vorgehens im Rahmen eines Ethik-Konsils geben, um so zu einer ethisch rechtfertigenden Lösung zu kommen, die von allen Beteiligten getragen werden kann.
Methode
Recherche und Auswertung aktueller Literatur.
Ziel und Schlussfolgerung
Mittels einer Methodologie der ethischen Analyse von Konfliktfällen und anhand der Struktur von standardisierten Team- oder Familienkonferenzen wird aufgezeigt, wie im Rahmen eines Ethik-Konsils vorgegangen werden kann. Ethik-Konsile in der Onkologie werden auch häufig im Fall fortgeschrittener Tumorerkrankungen nachgefragt und haben dann oft den Charakter einer akuten Krisenintervention, da keine Vorausplanung hinsichtlich des weiteren Vorgehens getätigt wurde. Um solche unerwarteten, aber voraussehbaren Notfälle zu vermeiden, sollte das Instrument der vorausschauenden Behandlungsplanung (Advance Care Planning) entsprechend dem neuen Hospiz- und Palliativgesetz institutionalisiert werden.