Zusammenfassung
Grundsätzlich gelten in der neurologischen Intensivmedizin die gleichen ethischen und rechtlichen Prinzipien wie in der Medizin generell. Als neuer rechtlicher Rahmen der ärztlichen Behandlung trat 2013 das Patientenrechtegesetz in Kraft. Allerdings akzentuieren sich im intensivmedizinischen Kontext angesichts der Lebensbedrohlichkeit der Erkrankungen und der medikamentösen und apparativen Möglichkeiten der Lebensverlängerung Fragen der Angemessenheit diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, und es entstehen Unsicherheiten über die damit verbundenen ethischen und rechtlichen Konsequenzen. Es herrscht weitgehend Übereinkunft darüber, dass die ethischen Grundlagen intensivmedizinischen Handelns bestimmt sind von den Prinzipien: Rettbarkeit, Lebensbewahrung, Schadensvermeidung, ethische und juristische Angemessenheit (also Legitimität und Legalität), Patientenselbstbestimmung und Verteilungsgerechtigkeit (Allokationsethik).