Zusammenfassung
Nach der Integraltheorie von Petros und Ulmsten lassen sich ein Harnröhren- und ein Blasenhalsverschlussmechanismus unterscheiden. Klinisch kann man 2 Defekte im Beckenbodendifferenzieren: ein zentraler Defekt durch Separation der pubozervikalen Faszie (Zystozele) sowie ein lateraler Defekt (Gleithernie der Blasenbasis). Hauptursachen für Inkontinenz sind neben anatomischen Veränderungen ein genetisch bedingter Defekt in der Kollagenbiosynthese. Kontinenz kann als dynamischer Prozess verstanden werden, wobei fast alle chirurgischen Methoden auf der Zunahme des Widerstands ohne Verbesserung der intrinsischen Funktion beruhen. Anamnese, körperliche Untersuchung, Hustentest sowie Sonographie der Blase mit Restharn sind ausreichend bei Patientinnen mit reiner Belastungsinkontinenz. Eine urodynamische Untersuchung ist nur notwendig bei Frauen mit gemischten Symptomen (mit Harndranginkontinenz), Problemen bei der Blasenentleerung sowie einer Rezidivinkontinenz.