Erschienen in:
11.12.2015 | Übersichten
Ex-vivo-Herzperfusion zur Steigerung der Organverfügbarkeit
verfasst von:
PD. Dr. A. Weymann, A. Sabashnikov, M. Zeriouh, A. Ruhparwar, A. R. Simon, A.‑F. Popov
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Herztransplantation stellt nach wie vor den Goldstandard für Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz dar. Durch den Mangel an Spenderorganen erlangt die Anwendung der Ex-vivo-Herzperfusion zunehmende Bedeutung in der Rekonditionierung marginaler Spenderorgane.
Ziel der Arbeit
Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Ex-vivo-Herzperfusion sollen aufgezeigt und die praktische Anwendung bei der Organentnahme dargestellt werden.
Material und Methoden
Hierzu wird die Anwendung des Organ Care System (OCS; Fa. TransMedics, Inc., Andover, MA, USA) zur Evaluierung und zur Konditionierung von marginalen Spenderorganen vor dem Hintergrund des eklatanten Organmangels diskutiert.
Ergebnisse
Die OCS-Präservation ist im Vergleich zur kalten Kardioplegie in der klinischen Anwendung als gleichwertig einzustufen. Das OCS Heart reduziert hochsignifikant die kalte Ischämiezeit, sodass längere Transportzeiten und konsekutiv ein größerer Entnahmeradius für Spenderherzen möglich sind. „Extended criteria donors“ können bei professioneller Anwendung mit dem OCS zu geeigneten Spenderorganen konditioniert werden. Die Reanimation von „Donation-after-cardiac-death“(DCD)-Herzen mithilfe des OCS wurde international klinisch etabliert und zeigt vielversprechende Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Wir postulieren die standardisierte Anwendung der Ex-vivo-Herzperfusion für marginale Organe zur Erweiterung des potenziellen Spender-Pools.