Erschienen in:
01.09.2014 | Übersichten
Explosion in Chemiefabrik mit Freisetzung von Ethylbenzol
verfasst von:
M. Schwarzer, D. Ohlendorf, D.A. Groneberg
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Nach mehreren Explosionen im Juni 2014 in einem Reaktionsbehälter einer Chemiefabrik nahe der niederländischen Stadt Rotterdam stieg durch das ausgebrochene Feuer schwarzer Rauch auf, der möglicherweise ausgetretenes Ethylbenzol enthielt. Den Anwohnern wurde empfohlen, ihre Fenster geschlossen zu halten. Ethylbenzol ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff, welcher in hohen Dosen irritativ an Schleimhäuten und Augen wirken kann. Akute oder chronische Toxizität besteht nur in sehr hohen Dosen von Ethylbenzoldämpfen, die außerhalb geschlossener Räume nur sehr unwahrscheinlich erreicht werden. Abschließend bleibt unklar, welche Substanzen bei der Explosion und dem anschließenden Brand freigesetzt wurden. Aufgrund der fehlenden weiteren Angaben zum Vorfall lässt sich spekulieren, ob die hör- und teilweise auch sichtbaren Explosionen im Werk durch ein Gemisch aus Ethylbenzol und Luft entstanden sind. Eine Gesundheitsgefährdung der umliegenden Anwohner durch Ethylbenzol ist in diesem Fall unwahrscheinlich.