Erschienen in:
14.07.2020 | Pädiatrie | Konsensuspapiere
Exposition von gestillten Säuglingen gegenüber perfluorierten Tensiden über die Muttermilch
Stellungnahme der Kinderumwelt GmbH in der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Kinderumwelt GmbH in der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DAKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Perfluorierte Tenside (PFT) sind aufgrund erhöhter Immissionen in einigen deutschen Regionen zu finden. Sie werden über Lebensmittel und insbesondere über Trinkwasser aufgenommen und sind in Plazenta, im Nabelschnurblut, in der Muttermilch und im Blutplasma von Erwachsenen und Kindern nachweisbar. Die Europäische Agentur für Nahrungsmittelsicherheit, European Food Safety Agency (EFSA), hat eine wöchentliche Zufuhr („tolerable weekly intake“, TWI) für Perfluoroctansäure (PFOA) von 6 ng pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. In belasteten Regionen kann die Aufnahme von voll gestillten Säuglingen erheblich höher liegen. Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und Eltern von Säuglingen und Kleinkindern soll ggf. eine qualifizierte individuelle Beratung, z. B. durch niedergelassene oder am Gesundheitsamt tätige Kinder- und Jugendärzte, angeboten werden; sie sollen konsequent vor erhöhten Belastungen durch PFT geschützt werden.