Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Externatherapie des atopischen Ekzems im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. P.H. Höger
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das atopische Ekzem (AE) ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung des Kindesalters. Sie manifestiert sich in 60–80 % der Fälle bereits im 1. Lebensjahr. Die Pathogenese des AE ist durch ein Wechselspiel zwischen genetisch bedingten Faktoren (Barrieredefekt, überstarke kutane Entzündungsreaktion) und der sich daraus ergebenden Anfälligkeit für exogene Triggerfaktoren (Infekte, Allergene, „Stress“) gekennzeichnet.
Therapie
In jedem Stadium der Erkrankung ist die Barrieretherapie zentraler Bestandteil der Therapie des AE. Durch die Wiederherstellung der defekten Barriere wird dem erhöhten transepidermalen Wasserverlust entgegengewirkt und das Eindringen von Allergenen bzw. Erregern von außen, das den kutanen Entzündungsprozess fördert, vermindert oder unterbunden. Die Externatherapie sollte an Krankheitsstadium, Lokalisation, Jahreszeit und Alter des Kindes adaptiert sein. Die antiinflammatorische Lokaltherapie sollte nach dem Konzept der „proaktiven“ Therapie und mit „modernen“ topischen Kortikosteroiden (TCS) bzw. topischen Calcineurininhibitoren (TCI) erfolgen. Unter den TCS sind mittelstarke Wirkstoffe mit einem günstigen therapeutischen Index zu bevorzugen (Prednicarbat, Methylprednisolon). Langzeituntersuchungen zeigen ein sehr gutes Sicherheitsprofil der TCI, die für die Langzeitanwendung ideal sind.
Schlussfolgerung
Mit einer am Erkrankungsstadium und Alter des Kindes adaptierten Externatherapie lassen sich 90–95% der AE-Fälle gut beherrschen. Ziele der Behandlung sind die Kontrolle der Erkrankung und die Rezidivprophylaxe.