Erschienen in:
07.04.2021 | Leitthema
Das alternde Gesicht – Eine anatomische Übersicht
verfasst von:
Michael G. Alfertshofer, Sebastian Cotofana
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Alterungserscheinungen im Gesicht entstehen im Laufe des Lebens aufgrund einer Vielzahl altersphysiologischer Veränderungen unterschiedlicher Gewebe wie Haut, Knochen, Bänder, Fettgewebe und Muskulatur.
Zielsetzung
Es wird eine anatomische Übersicht über die altersphysiologischen Veränderungen der unterschiedlichen Gesichtsgewebe gegeben.
Material und Methoden
In dieser Übersichtsarbeit werden aktuelle Kenntnisse aus klinischen, bildgebenden und anatomisch-deskriptiven Studien zusammengefasst. Dabei wird ein Fokus auf die Gewebe „unterhalb der Haut“ gelegt: Knochen, Bänder, Fettgewebe und Muskulatur.
Ergebnisse
Die physiologischen Veränderungen sind lokal stark unterschiedlich. So fand im Mittelgesicht ein vermehrter Knochenabbau statt, während beispielsweise im unteren Drittel der Stirn die Dicke des Knochens zunahm. Bänder sind nach aktuellen Forschungsergebnissen wahrscheinlich nicht von Alterserscheinungen betroffen. Bänder weisen lediglich aufgrund der altersbedingten Umbauprozesse ihres knöchernen Fundaments Veränderungen in ihrem Verlauf auf. Auch das Fettgewebe verhält sich unterschiedlich: Hierbei sind das oberflächliche Fettgewebe (Schicht II) und das tiefe Fettgewebe (Schicht IV) in unterschiedlicher Ausprägung von Altersprozessen betroffen. Die mimische Muskulatur zeigt im Alter eine verminderte Kontraktilität.
Schlussfolgerung
Die altersphysiologischen Veränderungen im Gesicht sind vielfältig und bei jedem Menschen individuell ausgeprägt. Sichere und effektive Verjüngungstherapien können nur bei einem guten Verständnis der lokalen Veränderungen in den jeweiligen Gesichtsregionen sowie ihrer Wechselwirkungen aufeinander gewährleistet werden.