Erschienen in:
09.06.2017 | Hauptbeiträge
Fairnessverständnis im Amateurfußball
Empirische Untersuchung auf Grundlage eines mehrdimensionalen Fairnessbegriffs
verfasst von:
Dr. Christian Gaum
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Ausgehend von der Frage, welchen Wert faires Handeln im Wettkampf für den Sportler hat, erfolgt die Bestimmung eines mehrdimensionalen Fairnessbegriffs, der sich in einem Kontinuum zwischen Moral und Ästhetik aufspannt. Leitende Fragestellung der an einer Stichprobe von insgesamt 484 Amateurfußballspielern empirisch durchgeführten Untersuchung ist dann, ob sich der theoretisch hergeleitete Fairnessbegriff auch im praktischen Fairnessverständnis von Sportlern nachweisen lässt. Darüber hinaus wurden die Variablen Geschlecht, Alter, Spielerfahrung, Spielklasse und Einstellung zum Spiel als handlungsleitende Einflussfaktoren in diesem Spannungsfeld untersucht und anhand von vier aus dem Forschungsstand abgeleiteten Hypothesen empirisch überprüft. Die moralische Einstellung erweist sich bezüglich der Einflussfaktoren als unabhängig, wohingegen das am Spielprozess orientierte ästhetische Fairnessverständnis durch den organisierten Wettkampf im Fußball negativ beeinflusst wird. Daraus werden abschließend pädagogische Schlussfolgerungen gezogen, die den Wert fairen Wettkämpfens ins Zentrum der Fairnesserziehung stellen.