Zusammenfassung
Fälle von häuslicher Gewalt nehmen jährlich zu, betroffen sind v. a. Frauen. Deutschland hat die „Istanbul-Konvention“ zu Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt 2017 ratifiziert und sich zu einer umfassenden Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen verpflichtet. Dazu gehören auch Fortbildungen für Berufsgruppen, die in Kontakt mit Opfern und Täter:innen von Gewalt kommen. Hausärzt:innen (HÄ) sind häufig erste Kontaktpersonen und sollten Red Flags für Gewalt in der Häuslichkeit kennen. Das Ansprechen des eigenen Verdachts erfordert eine gute Kommunikation mit den Betroffenen, ihrem Umfeld und im Team. HÄ führen eine gerichtsfeste Dokumentation durch und beraten Betroffene umfassend, wobei Richtung und Geschwindigkeit des Vorgehens vom Opfer vorgegeben wird. Hilfreich ist die Entwicklung eines klaren Ablaufs für die eigene Praxis, mit dem das gesamte Team vertraut ist. Die einzige sinnvolle Prävention ist die Arbeit mit Täter:innen und Menschen, die befürchten, Täter:innen zu werden.