Erschienen in:
15.07.2021 | Fazialisparese | Wissenschaft für die Kitteltasche
Periphere Fazialisparese
verfasst von:
Kevin Hua, Dr. med. Joanna Dietzel
Erschienen in:
Deutsche Zeitschrift für Akupunktur
|
Ausgabe 3/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Bei der Fazialisparese handelt es sich um den motorischen Ausfall der vom N. facialis versorgten mimischen Muskulatur. Dabei unterscheidet man neurologisch zwischen einer zentralen und peripheren Fazialisparese. Die klinische Differenzierung zwischen zentraler und peripherer Fazialisparese erfolgt über die Beurteilung der Stirnmuskulatur, die bei einer peripheren Fazialisparese mitbetroffen ist. Am häufigsten ist die periphere Fazialisparese idiopathischer Natur [
1]. Nach der S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) aus dem Jahr 2017 wird der Anteil der idiopathischen Fazialisparese auf 60–75 % geschätzt. Der übrige Anteil verteilt sich auf entzündliche (z. B. Borreliose), traumatische oder neoplastische Differenzialdiagnosen [
2]. Nachfolgend wird das therapeutische Vorgehen bei der idiopathischen Fazialisparese nach der DGN-Leitlinie umrissen. Primär sollte eine medikamentöse Therapie mit Glukokortikoiden gewählt werden. Die Wirkung von Glukokortikoiden kann evidenzbasiert durch mehrere Metanalysen angegeben in der DGN-Leitlinie belegt werden [
2]. Aufgrund der häufigen Assoziation einer peripheren Fazialisparese mit einer Herpes-simplex-Typ-1-Infektion wird auch eine kombinierte Gabe mit einem Virostatikum in der Leitlinie diskutiert. Die Autoren
1 der Leitlinie schließen eine grundsätzlich kombinierte Gabe mit einem Virostatikum ohne klinisch begründeten Verdacht aber aus. Besteht hingegen ein klinischer Verdacht auf eine Varicella-zoster-Infektion, dann sollte eine antivirale Therapie initiiert werden [
2]. …