Erschienen in:
01.02.2021 | Femurfrakturen | Knieverletzungen
Suprakondyläre Femurfrakturen
Epidemiologie und Frakturklassifikation
verfasst von:
Dr. S. Rein, R. Grass, H. Zwipp
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2021
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Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Epidemiologie und Frakturklassifikation von suprakondylären Femurfrakturen anhand der Literatur darzustellen. Die Häufigkeit dieser Verletzungen wird mit 4–31% aller Femurfrakturen angegeben. Die Inzidenz beträgt 4,5/105 Einwohner/Jahr bei einer Prävalenz von 0,4%. Ursachen und Prädispositionen sind Hochrasanztraumen, Stürze aus großer Höhe, Implantation einer Knieendoprothese mit Stielkomponente und Vorhandensein einer femoralen Notch, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und Erkrankungen, die mit einem erhöhten Sturzrisiko einhergehen. Die Altersverteilung ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zweigipflig. Prinzipiell werden direkte von indirekten Unfallmechanismen unterschieden. Die Dislokation richtet sich primär nach der Richtung der verursachenden Kraft und sekundär nach dem Zug der Muskulatur an den Frakturfragmenten. Begleitverletzungen umfassen Weichteilschäden, Bandverletzungen, Knorpelabscherfragmente und Meniskusschäden des Kniegelenkes. 1/3 der Patienten sind polytraumatisiert. Die AO-Klassifikation erlaubt eine sinnvolle Zuordnung aller Bruchformen und hat sich international durchgesetzt. Die epiphysären Frakturen werden nach Salter und Harris und/oder Aitken eingeteilt.