Erschienen in:
04.05.2022 | Femuroacetabuläres Impingement | Leitthema
Labrumläsionen bei femoroazetabulärem Impingement-Syndrom: evidenzbasierte Therapie
verfasst von:
Dr. med. Nils Wirries, Prof. Dr. med. Michael Dienst
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Labrum acetabulare und der angrenzende Pfannenrandknorpel stehen im Mittelpunkt primärer und sekundärer Schädigungsprozesse wie dem femoroazetabulären Impingement-Syndrom (FAIS). Das Spektrum der offenen und arthroskopischen Operationsverfahren zur Behandlung pathologischer Veränderungen des Labrums reicht von der Glättung/Resektion über die Naht bis hin zur Augmentation oder dem Ersatz über ein Transplantat.
Ziel der Arbeit
Beschreibung der operativen Behandlungsoptionen für pathologische Veränderungen des Labrum acetabulare und ihrer Ergebnisse unter dem Fokus FAIS.
Ergebnisse
Die verschiedenen Operationsverfahren am Labrum können Hüftschmerzen lindern und die Gelenkfunktion verbessern. Im Vergleich zur Resektion zeigen Refixation, Augmentation und Transplantation tendenziell bessere Ergebnisse, mit dem Nachteil einer postoperativ erhöhten Rate an intraartikulären Adhäsionen.
Diskussion
Ziele der operativen Therapie bei Labrumläsionen sollte neben der Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung ein Erhalt der Funktionen des Labrums sein. Das Labrum sollte, sofern es die Gewebequalität und Labrumbreite zulassen, erhalten werden. Beim resezierenden Vorgehen sollte die Resektion auf die instabilen Anteile des Labrums limitiert werden, während beim instabilen Labrum mit ausreichender Breite und Gewebequalität eine Refixation angestrebt werden sollte. Die Ergebnisse der Augmentation und Rekonstruktion sind vielversprechend, sodass zumindest bei anhaltenden Schmerzen in der Revisionssituation bei Labrumdefekten oder einem insuffizienten Restlabrum solche Operationsverfahren berücksichtigt werden sollten.