Erschienen in:
05.10.2022 | Fertilität und Kinderwunsch | Leitthema
Fertilitätsprotektion bei onkologischen Erkrankungen: State of the Art
verfasst von:
PD Dr. Sebastian Findeklee, Hans van der Ven
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2022
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Zusammenfassung
Durch die Fortschritte auf dem Gebiet der Onkologie hat sich das Langzeitüberleben von an Krebs erkrankten Frauen und Männern kontinuierlich verbessert. Gleichzeitig hat sich durch gesellschaftliche Veränderungen die Familiengründung in spätere Lebensphasen verschoben. Dadurch wird das Thema Fertilitätsprotektion bei onkologischen Erkrankungen immer relevanter. Es haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten verschiedene fertilitätsprotektive Techniken etabliert, die Frauen und Männern mit neu diagnostizierter Krebserkrankung angeboten werden können. Dies sind neben einer Deeskalation der Systemtherapie und einem organschonenden operativen Vorgehen bei Frauen die medikamentöse Ovarsuppression, die Oozyten- und die Ovar-Kryokonservierung sowie bei Männern die Kryokonservierung von Spermien und Hodengewebe mittels testikulärer Spermienextraktion (TESE). Der Übersichtsartikel stellt den aktuellen Stand der verschiedenen fertilitätsprotektiven Techniken mit ihrem Grundprinzip sowie ihren Vor- und Nachteilen dar. Alle prämenopausalen Frauen mit neu diagnostizierter Krebserkrankung sowie alle Männer mit Krebs und potenziellem zukünftigem Kinderwunsch sollten durch ein multiprofessionelles Team über Fertilitätsprotektion aufgeklärt werden.