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Erschienen in: Der Gynäkologe 10/2017

07.09.2017 | Leitthema

Die „greise“ Schwangere

verfasst von: Prof. Dr. J. Bitzer

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 10/2017

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Zusammenfassung

Die biologischen Grenzen der Fruchtbarkeit der Frau sind durch die Menopause markiert. Die moderne Reproduktionsmedizin erlaubt es, die Grenzen hinauszuschieben und Frauen auch im höheren Alter ihren Wunsch nach einer Schwangerschaft und einem aus dieser Schwangerschaft ins Leben tretenden Kind zu erfüllen. Diese Grenzverschiebung wird in der Gesellschaft sehr unterschiedlich bewertet und reicht von kategorischer Ablehnung bis hin zur uneingeschränkten Akzeptanz. Aus medizinischer Sicht erscheint es sinnvoll, unter Anwendung der bioethischen Prinzipien (Respekt vor Autonomie, Nicht-Schaden, der Gesundheit Nützen, Gerechtigkeit) und soziokultureller Ortsbestimmung diese neuen Möglichkeiten zu betrachten. Dies wird in dieser Arbeit in Bezug auf die betroffene Frau, ihr Kind und die werdende Familie versucht.
Fußnoten
1
Übertragung: Die Natur wurde bezwungen. Kürzlich wurde bekannt, dass eine 63-jährige Frau letztes Jahr ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht hat. Ein Arzt pflanzte in ihre hormonell vorbereitete Gebärmutter einen Embryo ein, der im Reagenzglas aus dem Samen des Mannes und der Eizelle einer jungen Eizellspenderin geschaffen wurde. Der Gynäkologe der Frau, Dr. Richard Paulson, erklärte, dass die Patientin falsche Angaben über ihr Alter gemacht hatte, um die Altersgrenze von 55 zu umgehen. Die 63-jährige Frau ist nicht die erste postmenopausale Frau mit einem Baby, nur bisher die älteste. In den letzten Jahren haben immer ältere Frauen durch In-vitro-Fertilisation entstandene Kinder zur Welt gebracht. Wir müssen uns deshalb wohl an den Gedanken gewöhnen, dass Frauen im Rentenalter schwanger werden.
 
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Metadaten
Titel
Die „greise“ Schwangere
verfasst von
Prof. Dr. J. Bitzer
Publikationsdatum
07.09.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 10/2017
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-017-4125-0

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