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Erschienen in: DGNeurologie 1/2021

14.12.2020 | Kopfschmerzen | Neuro-Quiz

Fieber, Kopfschmerz und fokale Anfälle bei einem 42-jährigen Mann

Machen Sie mit beim Neuro-Quiz!

verfasst von: Dr. B. Bicsák, I. Grigoriev, S. Pop

Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 1/2021

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Auszug

Ein 42-jähriger Mann stellte sich im frühen März in unserer Notaufnahme vor, nachdem er fremdanamnestischen Angaben zufolge einen Spracharrest mit starrem Blick sowie tonischer Verkrampfung des rechten Arms erlitten hatte. Bei der Untersuchung war er klinisch internistisch und neurologisch unauffällig, dabei leicht subfebril (37,5 °C). An Vorerkrankungen waren eine arterielle Hypertonie und ein Diabetes mellitus bekannt; die Anamnese war hinsichtlich eines Infektgeschehens oder rezenter Impfung negativ. Im Labor fiel ein erhöhter CRP-Wert von 3,5 mg/dl auf. Die kraniale Magnetresonanztomographie (cMRT) erbrachte dann ein Läsionsmuster mit periventrikulären „fingerförmigen“ T2- und FLAIR-Signalhyperintensitäten (FLAIR: „fluid attenuated inversion recovery“) im periventrikulären Marklager unter Aussparung des Balkens (Abb. 1a). Es bot sich zusätzlich eine kortikale Hyperintensität linkshemisphärisch (Abb. 1b). Der Liquorbefund zeigte eine leichte Pleozytose (8 Zellen/µl) und war negativ hinsichtlich Reiber-Schema, oligoklonaler Banden und erregerspezifischer Antikörperindizes. Das EEG registrierte keine epilepsietypischen Potenziale. Nach Einleitung einer Therapie mit Levetiracetam wurde er nach 6 Tagen mit der Verdachtsdiagnose einer symptomatischen Epilepsie bei erstdiagnostizierter chronisch-entzündlicher ZNS-Erkrankung aus unserer Klinik entlassen. Nach unauffälligem Verlauf über 1 Woche wurde der Patient erneut vorgestellt, diesmal mit einem passageren Taubheitsgefühl und Schwäche im rechten Bein für 15 min. Zusätzlich klagte er über linksseitige Kopfschmerzen und hatte febrile Temperaturen (38,2 °C). Klinisch-neurologisch war der Patient bei der Aufnahme unauffällig. Im Labor war das CRP erhöht (10,8 mg/dl). Das cMRT zeigte diesmal eine meningeale Kontrastmittelanreicherung (Abb. 1c) und anstelle der zuvor gesichteten fokalen Läsion ein ausgedehntes, kortikales Ödem der linken Hemisphäre (Abb. 1d). Die erneute Liquordiagnostik erbrachte eine Pleozytose (249/µl), erhöhte Werte für Gesamteiweiß (107,2 mg/dl) bei grenzwertigem Laktat (2,5 mmol/l) und normwertiger Glukose (62,0 mg/dl).
Metadaten
Titel
Fieber, Kopfschmerz und fokale Anfälle bei einem 42-jährigen Mann
Machen Sie mit beim Neuro-Quiz!
verfasst von
Dr. B. Bicsák
I. Grigoriev
S. Pop
Publikationsdatum
14.12.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
DGNeurologie / Ausgabe 1/2021
Print ISSN: 2524-3446
Elektronische ISSN: 2524-3454
DOI
https://doi.org/10.1007/s42451-020-00284-5

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