« zurück zur Übersicht × (relative) Indikation Großer Defekt mit freiliegendem Knochen und nicht ausreichend Nahgewebe oder hohes Rezidivrisiko Vorteile Auch für große Defekte mit freiliegendem Knochen geeignet Nachteile Kosten des DRT Verbandswechsel des DRT kaum delegierbar Aufwendiges Operatives Setting notwendig Präoperativ CT zur Bestimmung der Dicke des Knochens essentiell Trotzdem Einbruch in Schädelkalotte möglich Verlust der Augenbraue bei Beteiligung der unteren Stirn Region Theoretische Komplikation: Luftembolie Durchführung Initial Histographisch kontrollierte Exzision des Tumors, bis dieser zu den Seiten R0 exzidiert wurde, belässt man das Periost. Dieses wird erst vor dem Anfräsen bzw. der Deckung mit dem DRT exzidiert, um den Knochen vorher nicht unnötig freiliegend zu haben. Wenn der Tumor das Periost infiltriert hat bzw. nach unten nicht sicher R0 exzidiert wurde: Präoperative Planung In der Regel wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen ist dies mit Tumeszenzanästhesie möglich. CT Schädelknochen zur Dickenbestimmung & Staging z.A. Metastasenbildung (siehe BONUS 1: hier zeigten sich eine von außen nicht sichtbare Ausdünnung des Knochen durch Pacchionische Granulationen). Ab einer Kalottendicke von <3mm empfiehlt es sich, die Kolleg*innen der Neurochirurgie bei dem Eingriff hinzuziehen. Der Eingriff Der Patient muss in Rückenlage gelagert werden, um eine Luftembolie zu verhindern. ggf. Einzeichnen eines Sicherheitsabstandes. Tiefe, lokale Anästhesie, so dass das Periost vom Knochen abgehoben wird. Mit einem 10-er Skalpell den Sicherheitsabstand entfernen und dabei das Periost zur Basis mitnehmen. Bei Infiltration der Nerven, ggf. in derselben Sitzung größere Nerven mitentfernen (N. supraorbitalis/ supratrochlearis). Ggf. in Kooperation mit Neurochirurgie: Mit dem Rosenkopfbohrer kreisförmige Einsenkung im Bereich des jeweiligen Foramen supraorbitale/supratrochleare freifräsen und den Nerv leicht herausziehen und exzidieren (siehe BONUS 2A). Wenn bei der Entnahme des Sicherheitsabstandes das SMAS abgelöst wird, ist es ggf. notwendig dieses mittels dauerhaften Haltefäden am Periost wieder zu fixieren (siehe BONUS 2B). Hierfür ist es ratsam eine andere Fachdisziplin mit entsprechender Expertise hinzuzuziehen (z.B. Neurochirurgie). Flächiges Anfräsen der gesamten freiliegenden Kalotte mit dem Rosenkopfbohrer bis sich allseits punktförmige Blutungen zeigen. Auf das DRT venöses Blut des Patienten tropfen. Anpassen des DRT. Hautnähte eng gesetzt. Druckverband mit Silikonauflage ohne Vaseline! Verbandswechsel (siehe BONUS 3) Ggf. Rasur, der Verband darf sich nicht im Laufe der Zeit lockern. Der Verband muss unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden. 2x/Woche Desinfektion mit Octenidin-haltigem Desinfektionsmittel-getränkten Kompressen für 10min. Exemplarischer Verlauf mit dem sichtbaren Farbumschlag bei erfolgreichem Einwachsen des DRT (Bilderstrecke Bonus 4) Nach ca. 4 Wochen Desinfektion mit Octenidin-haltigem Desinfektionsmittel. Lokale Anästhesie. Entfernen der Silikonfolie des DRT. Implantation einer Spalt- oder Vollhaut (je nach Tiefe des Defektes) (siehe Hauttransplantation). Knochen anfräsen, Dermisersatz (DRT) und Hauttransplantation Bonus 1: CT prä-OP Bonus 2: Exzision N. supraorbitalis & Fixieren Muskulatur an Knochen Bonus 3: Verbandswechsel bei DRT Bonus 4: Farbumschlag des DRT Literatur Burke et al., Ann Surg 194: 413-28, 1981. Yannas et al., Science 215: 174-6, 1982. Koenen et al., Dermatol Surg 34: 357-63,2008. Faulhaber et al., J Eur Acad Dermatol Venerol 24: 572-7,2010. Koenen et al., G Ital Dermatol Venerol 145: 637-49, 2010. Felcht et al., J Cutan Med Surg 15: 259-65, 2011. Cunningham et al., Dermatol Surg. 40: S120-126, 2014. Benecke et al., Dermatol Surg. Im Druck.
