Erschienen in:
11.01.2018 | Ultraschall | Übersichten
Fokussierter Ultraschall in der Behandlung von Tremor
verfasst von:
Sebastian R. Schreglmann, Stefan Hägele-Link, Beat Werner, Ernst Martin, Georg Kägi
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der Entwicklung des hochintensiven Magnetresonanztomographie(MRT)-gesteuerten fokussierten Ultraschalls (MRTgFUS) steht der läsionellen stereotaktischen funktionellen Neurochirurgie eine neue Behandlungstechnik zur Verfügung. Hieraus ergeben sich neue, inzisionslose Interventionsansätze in der Therapie von Tremorerkrankungen, deren Sicherheit und Wirksamkeit durch erste Studienergebnisse belegt sind.
Ziel der Arbeit
Dieser Artikel umfasst eine Beschreibung der zugrunde liegenden Ultraschalltechnik, des Ablaufs einer MRTgFUS-Behandlung, einen orientierenden Vergleich zu alternativen offenen und inzisionslosen Interventionstechniken sowie eine Zusammenfassung der aktuellen Evidenz der MRTgFUS-Behandlung im Kontext der läsionellen Tremortherapie.
Material und Methoden
Narrativer Literaturvergleich.
Ergebnisse
In Abhängigkeit von Zielpunkt und Tremorätiologie zeigen bisherige publizierte Ergebnisse der MRTgFUS-Behandlung eine bis zu 80 %ige Reduktion der Tremorintensität nach 6 bis 12 Monaten Nachkontrolle ohne die Nachteile einer offenen Schädeloperation.
Diskussion
Die MRTgFUS-Technologie wird in der funktionellen Neurochirurgie bislang nur an wenigen Studienzentren weltweit angewandt. Neben dem thalamischen ventralen intermediären Nukleus (V.im.) als Zielpunkt liegen auch erste Studien zur Ablation subthalamischer Faserbahnen vor. Bisherige Studienergebnisse deuten auf eine effektive und sichere Tremortherapie durch die MRTgFUS-Behandlung hin. Die inzisionslose läsionelle Chirurgie mittels MRTgFUS stellt eine wesentliche Erweiterung des Interventionsspektrums für die funktionelle stereotaktische Neurochirurgie und eine potenziell relevante Alternative zu etablierten interventionellen Therapieoptionen für Tremor dar.