Zusammenfassung
Vaskuläre Folgeerkrankungen der kleinen Gefäße (Mikroangiopathie), die sich am Auge (Retinopathie) und an der Niere (Nephropathie) manifestieren, aber auch andere Organsysteme (Neuropathie) betreffen können, sowie eine beschleunigte Arteriosklerosee (Makroangiopathie) sind heute bestimmend für das Lebensschicksal von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes. Da die diabetische Mikroangiopathie sich sehr langsam entwickelt, treten organische Dysfunktionen als Ausdruck diabetischer Folgeschäden meist erst nach 10- bis 15-jähriger Diabetesdauer in Erscheinung. Ein regelmäßiges Screening zur Früherkennung von subklinischen Organveränderungen ist daher von besonderer Bedeutung, da sich eine Verbesserung der glykämischen Stoffwechsellage sehr positiv auf die weitere Entwicklung der Folgeerkrankung auswirken kann. Bei Kindern und Jugendlichen werden bei Diabetesmanifestation Ausgangsuntersuchungen zum Ausschluss ophthalmologischer und nephrologischer Grundkrankheiten und im Verlauf jährliche Untersuchungen ab 5 Jahre Diabetesdauer bzw. spätestens vom 11. Lebensjahr an empfohlen.