Erschienen in:
01.10.2011 | Originalien
Forensisch-anthropometrischer Methodenvergleich
Reliabilität eines bildgebenden Verfahrens
verfasst von:
Dipl.-Biol. T. Kragh, S. Holley, S. Kirchhoff, F. Fischer, G. Grupe, M. Graw
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens wurden 50 menschliche Schädel metrisch erfasst und die Maße auf ihre Reliabilität geprüft. Hierzu wurden klassisch-anthropometrische Messungen und Messungen an virtuellen Rekonstruktionen aus CT-Daten desselben osteologischen Materials miteinander verglichen. Zur Prüfung der Reliabilität wurden 72 ausgewählte Messstrecken herangezogen. Zudem wurde eine Geschlechtsdiskriminierung für beide Methoden mithilfe der logistischen Regression durchgeführt. Die klassische Anthropometrie wurde mithilfe eines Gleit- und Tasterzirkels, des Maßbands und eines Mandibulometers durchgeführt. Die Messstrecken am virtuell rekonstruierten Schädel wurden am Computer entweder in „Multiplanar-reconstruction“- (MPR-)Darstellungen und anschließender Vektorrechnung oder über direkte Messung der Projektion der Strecke erfasst. Es konnten 41 Strecken entweder nur für eine Methode oder gar nicht reliabel erfasst werden. Von den 31 für beide Methoden reliabel bestimmten Maßen wiesen 28 keinen signifikanten Unterschied zueinander auf. Die Modelle zur Geschlechtsdifferenzierung wiesen das Geschlecht je zu über 90% richtig zu. Die nichtreliabel abgreifbaren Messstrecken müssen erneut überarbeitet werden. Hinsichtlich der digitalen Methode ist festzustellen, dass sie noch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt; dies kann durch Automatisierung verbessert werden.