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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – eine interdisziplinäre Tätigkeit

verfasst von : Dr. Maria Kletečka-Pulker

Erschienen in: Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Verlag: Springer Vienna

Zusammenfassung

Die forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stellt Angehörige der Gesundheitsberufe vor eine besondere Herausforderung. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein gutes Behandlungs- bzw. Betreuungssetting ist das Vertrauensverhältnis zum Behandler bzw. Betreuer. Deshalb enthält die österreichische Rechtsordnung viele Regelungen, die eine Verschwiegenheitspflicht normieren. Der Betroffene muss darauf vertrauen können, dass er seinem Behandler bzw. Betreuer alle Geheimnisse anvertrauen kann. Gerade im Zusammenhang mit der forensischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen muss jedoch man jedoch in bestimmten Fällen die Verschwiegenheitspflicht durchbrechen, um Meldung ans Jugendamt oder eine Anzeige an die Sicherheitsbehörde zu erstatten. Der Gesetzgeber hat versucht, diesem Spannungsverhältnis Rechnung zu tragen, indem er Regelungen getroffen hat, die die Verschwiegenheitspflicht schützen.
Fußnoten
1
Sämtliche in diesem Beitrag verwendeten männlichen Formen beziehen sich auch auf das weibliche Geschlecht.
 
2
Siehe auch RV 1386 BlgNR 20. GP 96.
 
3
https://kinderklinik.meduniwien.ac.at/forschung/fokus/
 
4
Das Kernteam von FOKUS besteht aus folgenden Personen: Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, Dr. Reinhard Topf (Leiter psychosoziales Team St. Anna Kinderspital), Dr. Wolfgang Novak (Kinderarzt, Leitung Kinderschutzgruppe SMZ Ost), Ass.-Prof. Mag. Dr. Sabine Völkl-Kernstock (Forensikambulanz der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie), Priv.-Doz. Mag. Martin Grassberger (Gerichtsmediziner), Mag. Dr. Maria Kletecka-Pulker (Geschäftsführerin des Institut Ethik und Recht in der Medizin, MUW), MMag. Katharina Leitner (IERM) sowie Dr. Eva Theuer (Assistentin an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde), Mag. Astrid Grundner (Psychologin an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie) und Dr. Rebecca J. Hahn (Administration an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien).
 
5
Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten (KAKuG)
 
6
Vgl. zur Frage der Zuständigkeit der Patientenanwaltschaften für den niedergelassenen Bereich Kopetzki (2007) und Jahn (2009, S 42f.)
 
7
Vgl. dazu näher Inthorn (2012).
 
8
§ 8e Abs 3 KAKuG
 
9
Diese Ansicht galt auch in den 1990er Jahren für die Stellungnahmen der Ethikkommissionen, vgl. dazu näher Stöger (2008, S 433).
 
10
Deixler-Hübner/Mayrhofer in Kletečka/Schauer, ABGB-ON1.03 § 138 ABGB Z 3 (Stand 01.03.2015, rdb.at).
 
11
Siehe dazu ausführlich Inthorn (2012).
 
12
Gemäß § 173 Abs 1 ABGB wird das Vorliegen dieser Einsichts- und Urteilsfähigkeit bei mündigen Minderjährigen vermutet. Mangelt es an der notwendigen Einsichts- und Urteilsfähigkeit, so ist die Zustimmung der Person erforderlich, die mit Pflege und Erziehung betraut ist.
 
13
RV 2191 der Beilagen XXIV. GP – Regierungsvorlage – Erläuterungen mit WFA 29 von 31
 
14
Arbeitsprogramm der Österreichischen Bundesregierung 2013–2018, S 56
 
Literatur
Zurück zum Zitat Inthorn J (2012) Die Arbeit von Kinderschutzgruppen. Ergebnisse einer zweistufigen Untersuchung. In: Inthorn J, Kletečka-Pulker M (Hrsg) Kinderschutzgruppen in Österreich. Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin, Bd. 7. Verlag Österreich, Wien, S 41ff Inthorn J (2012) Die Arbeit von Kinderschutzgruppen. Ergebnisse einer zweistufigen Untersuchung. In: Inthorn J, Kletečka-Pulker M (Hrsg) Kinderschutzgruppen in Österreich. Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin, Bd. 7. Verlag Österreich, Wien, S 41ff
Zurück zum Zitat Jahn B (2009) Außergerichtliche Konfliktlösung im Gesundheitswesen. Manz, Wien Jahn B (2009) Außergerichtliche Konfliktlösung im Gesundheitswesen. Manz, Wien
Zurück zum Zitat Kletečka-Pulker M (2012) Vertrauensverhältnis versus Anzeigepflicht – rechtliche Aspekte der Kinderschutzarbeit im Gesundheitsbereich. In: Inthorn J, Kletečka-Pulker M (Hrsg) Kinderschutzgruppen in Österreich. Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin, Bd. 7. Verlag Österreich, Wien, S 99ff Kletečka-Pulker M (2012) Vertrauensverhältnis versus Anzeigepflicht – rechtliche Aspekte der Kinderschutzarbeit im Gesundheitsbereich. In: Inthorn J, Kletečka-Pulker M (Hrsg) Kinderschutzgruppen in Österreich. Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin, Bd. 7. Verlag Österreich, Wien, S 99ff
Zurück zum Zitat Kopetzki C (2007) Krankenanstaltenrecht. In: Holoubek M, Potacs M (Hrsg) Handbuch des Öffentlichen Wirtschaftsrechts, Bd I, 2. Aufl. Springer, Wien, S 467–562, 515 Kopetzki C (2007) Krankenanstaltenrecht. In: Holoubek M, Potacs M (Hrsg) Handbuch des Öffentlichen Wirtschaftsrechts, Bd I, 2. Aufl. Springer, Wien, S 467–562, 515
Zurück zum Zitat Salzer A, Bernat E (2009), Das 15-jährige Mädchen, die »Pille danach« und der Schutz des ärztlichen Berufsgeheimnisses, RdM 2009/90:154–157 Salzer A, Bernat E (2009), Das 15-jährige Mädchen, die »Pille danach« und der Schutz des ärztlichen Berufsgeheimnisses, RdM 2009/90:154–157
Zurück zum Zitat Stöger K (2008) Krankenanstaltenrecht. Manz’sche Verlagsund Universitätenbuchhandlung, Wien Stöger K (2008) Krankenanstaltenrecht. Manz’sche Verlagsund Universitätenbuchhandlung, Wien
Metadaten
Titel
Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – eine interdisziplinäre Tätigkeit
verfasst von
Dr. Maria Kletečka-Pulker
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Vienna
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1608-1_1