Erschienen in:
18.04.2019 | Kardiale Resynchronisationstherapie | Schwerpunkt
Fortsetzung einer ICD-Therapie zum Zeitpunkt des Aggregatwechsels ohne adäquate Therapien?
verfasst von:
Dr. med. Konstantin Krieger, Dr. med. Corinna Lenz
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
Durch eine verbesserte Herzinsuffizienztherapie sind Patienten bei einem Aggregatwechsel älter, haben zunehmend Komorbiditäten und damit ein erhöhtes Komplikationsrisiko durch den Aggregatwechsel. Ein elektiver Aggregatwechsel stellt eine Möglichkeit zur Reevaluation der internen Kardioverter-Defibrillator(ICD)-Therapie dar.
Fragestellung
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand aktueller Literatur zu erläutern, ob ein Aggregatwechsel weiter indiziert ist bei Patienten, die nie eine adäquate Therapie durch den implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) erhalten haben.
Material und Methoden
Patienten mit primärprophylaktischer Indikation, die keine adäquaten Therapien erhalten und zudem eine Besserung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) >35 % erfahren haben, zeigen ein signifikant reduziertes Auftreten adäquater Therapien nach einem Aggregatwechsel. Obwohl bei diesen Patienten weiter ventrikuläre Ereignisse auftreten können, sollte bei höherem Alter und vermehrten Komorbiditäten individuell und gemeinsam mit dem Patienten über eine Fortsetzung der ICD-Therapie entschieden werden. Bei einer nahezu normalisierten LVEF, zumeist im Rahmen einer kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) bei weiblichen Patienten mit nichtischämischer Kardiomyopathie sollte über eine Beendigung der ICD-Therapie bzw. eine reine CRT-P-Therapie diskutiert werden.
Schlussfolgerung
Im Rahmen eines elektiven Aggregatwechsels primärprophylaktischer Indikation kann bei Patienten, die keine adäquaten Therapien erhalten haben, eine Beendigung der ICD-Therapie erwogen werden. Weitere Faktoren wie die LVEF, Alter und Geschlecht des Patienten sowie Komorbiditäten sollten herangezogen werden, um eine individuelle Entscheidung zu treffen. Prospektiv-randomisierte Studien fehlen, um allgemeingültige Empfehlungen zu geben.