Erschienen in:
17.05.2018 | Konservative Therapie | Leitthema
Frakturen der Metatarsale Fünf Basis – eine Neubetrachtung
verfasst von:
PD Dr. S. F. Baumbach, PD Dr. W. C. Prall, Dr. M. Braunstein, Prof. Dr. W. Böcker, Dr. S. Polzer, PD Dr. H. Polzer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Frakturen der Basis des 5. Mittelfußknochens gehören zu den häufigsten Verletzungen des Fußes und des Sprunggelenks. Trotz dieser Häufigkeit und obwohl mittlerweile einige Studien zu diesem Thema vorliegen, erfolgt die Behandlung oft nicht entsprechend der verfügbaren Evidenz. Dies liegt an einer uneinheitlichen Terminologie und daran, dass die vorhandene Evidenz nicht ausreichend wahrgenommen wird. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die aktuellen Klassifikationen, die verfügbaren Therapiestudien und die daraus resultierenden Behandlungsempfehlungen darzustellen. Als „Jones Fraktur“ werden unterschiedliche Frakturentitäten bezeichnet; der Begriff sollte daher nicht mehr benutzt werden. Meist erfolgt die Einteilung nach Lawrence und Botte (L&B) in 3 Zonen. Die verfügbaren Studien zeigen aber, dass sich Frakturen der L&B Typen I und II bezüglich ihrer Prognose nicht unterscheiden. Beide können unter funktioneller Therapie mit schmerzabhängiger Vollbelastung erfolgreich zur Ausheilung gebracht werden. Diese Unterscheidung scheint daher nicht sinnvoll. Vielmehr sollten Frakturen der L&B Typen I und II als epi-metaphysäre Frakturen zusammengefasst werden. Auch dislozierte, intraartikuläre und mehrfragmentäre Frakturen in diesem Bereich lassen sich funktionell mit guten Ergebnissen behandeln. Die Frakturen am Übergang von Meta- zu Diaphyse (L&B Typ III, am distalen Ende der Artikulation von Metatarsale IV und V) weisen nach konservativer Therapie eine hohe Rate an schmerzhaften Pseudarthrosen auf. Sie sollten primär operativ mittels geschlossener Repositino und intramedullärer Schraubenosteosynthese versorgt werden.