Erschienen in:
20.02.2019 | Gefäß-CT | Kasuistiken
Blasse und pulslose Hand nach Luxation des linken Ellenbogens bei einem 9‑jährigen Jungen
verfasst von:
Dr. Bastian Veigel, Peter C. Strohm, Friedrich Thielemann, Stephan Eder
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Luxation des Ellenbogens tritt ungefähr ab dem 7. Lebensjahr anstelle der suprakondylären Humerusfraktur auf. Als häufige Komplikationen kommt es zu Frakturen des Epicondylus ulnaris im Sinne eines knöchernen Bandausrisses. Bezüglich begleitenden Verletzungen der A. brachialis liegen einzelne Fallberichte vor; insgesamt ist diese Komplikation von allen Autoren als sehr selten beschrieben.
Fallbeschreibung und Literaturrecherche
Im Folgenden wird über einen 10-jährigen Jungen berichtet, der eine Luxation des linken Ellenbogens erlitten hatte. Nach der Reposition fiel seine blasse und kühle linke Hand auf. Die Diagnostik zeigte eine Ruptur der A. brachialis; ferner lag eine Fraktur des Epicondylus ulnaris vor. Zusätzlich zum Fallbericht des jungen Patienten wurde die vorliegende Literatur zu traumatischen Rupturen der A. brachialis bei kindlichen Ellenbogenluxationen ausgewertet.
Ergebnisse
Aufgrund des klinischen Untersuchungsbefundes und einer Doppleruntersuchung mit fehlendem Blutfluss der A. brachialis des linken Arms wurde direkt eine CT-Angiographie durchgeführt. Diese stellt die vollständige Unterbrechung der A. brachialis in Höhe des linken Ellenbogens dar. Die Arterienverletzung wurde mithilfe eines Gefäßinterponats aus der V. brachialis operativ behandelt. Die Fraktur des Epicondylus ulnaris wurde mithilfe der offenen Reposition und Kirschner(K)-Draht-Osteosynthese versorgt.
Diskussion
Der klinische Verdacht auf eine Verletzung der A. brachialis rechtfertigt die rasche Diagnostik mit einer CT-Angiographie und die offene gefäßchirurgische Intervention als einzige Möglichkeit der Wiederherstellung einer suffizienten Durchblutung.