14.01.2025 | Frakturheilung | Leitthema
Beeinflussung der Frakturheilung durch spezifische Osteoporosemedikamente
verfasst von: Ulla Stumpf, Ralf Schmidmaier, Hanna Taipaleenmäki, Wolfgang Böcker, Andreas Kurth, Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Eric Hesse
Erschienen in: Zeitschrift für Rheumatologie | Ausgabe 2/2025
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Hintergrund
Die Volkskrankheit Osteoporose ist definiert durch eine Abnahme der Knochenmasse und -struktur und einer Erhöhung des Risikos für Fragilitätsfrakturen. Zur Behandlung kommen Medikamente zum Einsatz, die entweder antiresorptiv oder anabol auf den Knochenstoffwechsel wirken und potenziell die Heilung osteoporotischer Frakturen beeinflussen können. Andererseits können u. a. Stoffwechselstörungen, Immunsystemdysfunktionen oder Durchblutungsprobleme die Frakturheilung beeinträchtigen. Der gezielte Einsatz von Osteoporosemedikamenten könnte daher eine Strategie zur Förderung einer gestörten Frakturheilung darstellen.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit hat das Ziel, eine aktuelle Übersicht über die Wirkung in Deutschland zugelassener Osteoporosemedikamente auf die Frakturheilung zu geben. Im Fokus stehen mögliche Einflüsse dieser Medikamente im Rahmen der Osteoporosebehandlung. Zudem wird die aktuelle Studienlage betrachtet, um aufzuzeigen, inwieweit der gezielte Einsatz dieser Medikamente die Frakturheilung verbessern könnte.
Material und Methoden
Es wurde eine Literaturrecherche in der PubMed-Datenbank unter Verwendung themenspezifischer Schlüsselbegriffe durchgeführt. Berücksichtigt wurden präklinische Studien, klinische Untersuchungen, Übersichtsarbeiten und Metaanalysen, um den aktuellen wissenschaftlichen Stand mit klinischer Relevanz darzustellen.
Ergebnisse
Präklinische und klinische Studien deuten darauf hin, dass spezifische Osteoporosemedikamente keinen relevanten negativen Einfluss auf die Heilung von Fragilitätsfrakturen haben. Osteoanabole Substanzen zeigen sogar tendenziell eine positive Wirkung auf die Frakturheilung sowohl bei normalen als auch gestörten Heilungsprozessen. Allerdings ist die Studienlage begrenzt, und bisher wurde für keines der Medikamente eine Zulassung für diesen spezifischen Anwendungsbereich erteilt.
Diskussion
Osteoporosemedikamente mit antiresorptiver oder osteoanaboler Wirkung werden primär zur Behandlung der Osteoporose, insbesondere nach Fragilitätsfrakturen, eingesetzt, um das Risiko weiterer Frakturen zu senken. Eine klinisch relevante Beeinträchtigung der Frakturheilung durch diese Medikamente besteht nicht. Um eine Zulassung dieser Medikamente zur Verbesserung der Frakturheilung zu ermöglichen, wären weitere Studien notwendig.
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