Erschienen in:
02.03.2018 | Frühgeburten | Originalien
Frühgeborenenretinopathie-Screening: Trends über die vergangenen 5 Jahre an zwei deutschen Universitätskliniken
verfasst von:
P. P. Larsen, M.-C. Bründer, M. Petrak, V. Jehle, W. A. Lagrèze, F. G. Holz, A. Stahl, Prof. Dr. T. U. Krohne
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Zahl der Frühgeburten nimmt in Deutschland seit Jahren kontinuierlich zu. Die Frühgeborenenretinopathie („retinopathy of prematurity“ [ROP]) ist eine der wichtigsten Komplikationen der Frühgeburtlichkeit und eine der häufigsten Erblindungsursachen im Kindesalter.
Ziel der Arbeit
Die Studie analysiert die Entwicklung der ROP-Inzidenz an 2 deutschen Universitätskliniken über die letzten 5 Jahre anhand der Ergebnisse von ROP-Screeninguntersuchungen.
Material und Methoden
Es wurden alle Kinder eingeschlossen, die in den Jahren 2012–2016 geboren und gemäß den Kriterien der deutschen Leitlinie in das Screening auf ROP der beiden Universitätskliniken aufgenommen wurden. Erfasst wurden u. a. Gestationsalter, Geburtsgewicht, Alter bei ROP-Diagnose, Stadium und Zone der ROP und Behandlungsbedürftigkeit.
Ergebnisse
Ausgewertet wurden 863 Kinder mit insgesamt 4117 Screeninguntersuchungen. Die Zahl der Kinder im ROP-Screening pro Jahr zeigte einen stetigen Anstieg über den Beobachtungszeitraum um insgesamt 43,1 % (137 in 2012, 196 in 2016). Auch die Zahl der Screeninguntersuchungen pro Jahr steigerte sich um 58,4 % (608 in 2012, 963 in 2016). Bei 27,5 % der Kinder wurde eine ROP diagnostiziert, und bei 2,5 % war eine Behandlung der ROP erforderlich. Die Zahl der Kinder mit ROP pro Jahr nahm um 100,0 % zu (32 in 2012, 64 in 2016). Sowohl mittleres Gestationsalter (29,0 ± 3,0 Wochen) als auch mittleres Geburtsgewicht (1192 ± 513 g) blieben über den Studienzeitraum konstant.
Diskussion
An 2 deutschen Universitätskliniken zeigte sich über die vergangenen 5 Jahre ein deutlicher Anstieg sowohl der Anzahl der Kinder im ROP-Screeningprogramm als auch der Anzahl der von ROP betroffenen Kinder.