Erschienen in:
29.11.2019 | Knie-TEP | Leitthema
Frühmobilisation am Operationstag nach Knietotalendoprothese – ist das sinnvoll?
verfasst von:
Dr. med. Christina Valle, Prof. Dr. med. Marcus Schmitt-Sody
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Implantation einer Knietotalendoprothese (KTEP) gehört zu den häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen. Die prä- und postoperative Aufenthaltsdauer in den Kliniken sinkt zunehmend in den letzten Jahren – auch aufgrund des zunehmenden Kostendrucks. Parallel dazu steigen Alter und Komorbiditäten der Patienten sowie der Anspruch an das Operationsergebnis. Ein möglichst früher Beginn der Mobilisierung erscheint daher sinnvoll.
Zielsetzung
Ziel der Arbeit ist es, bestehende Literatur zum Thema Frühmobilisierung am Operationstag nach Implantation einer KTEP zu recherchieren und zusammenzufassen.
Material und Methoden
Es erfolgte eine systematische Literatursuche in MEDLINE mit den Begriffen „arthroplasty“, „knee“, „fast track“, „enhanced recovery“, „rapid recovery“, „rehabilitation“, „physiotherapy“.
Ergebnisse und Diskussion
Im Kurzzeit-Follow-up zeigen sich im Durchschnitt positive Ergebnisse bzgl. Schmerz, Funktion, Reduktion von internistischen Komplikationen und stationärer Aufenthaltsdauer bei Mobilisierung am Operationstag nach KTEP-Implantation. Zu Langzeitergebnissen ist die Studienlage unklar. Die Art und Dauer der Mobilisierung wird in der Literatur häufig nicht vollständig und uneinheitlich dargestellt. Kritisch betrachtet werden muss die Tendenz, vor allem die Reduktion der Aufenthaltsdauer im Akutkrankenhaus als Maßstab zum Erfolg von rascher Mobilisierung und Fast-Track-Programmen zu werten. Der Versorgungswunsch kollidiert in Deutschland häufig mit der Versorgungsrealität, so dass Patienten nach Aufenthalt im Akutkrankenhaus oft eine weitere stationäre Anschlussheilbehandlung benötigen.