Erschienen in:
09.12.2016 | Originalien
Full-Scale-Simulation in der anästhesiologischen Lehre und Weiterbildung in Deutschland
Gegenwärtiger Stand
verfasst von:
Dr. H. Baschnegger, O. Meyer, A. Zech, B. Urban, M. Rall, G. Breuer, S. Prückner
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Jahr 2003 stattete die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) Lehrstühle für Anästhesiologie mit einem Patientensimulator aus. Derzeit wird eine Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung diskutiert.
Ziel der Arbeit
Erfassung des Status quo von Full-Scale-Simulation in der deutschen Anästhesiologie.
Material und Methoden
Alle 38 Lehrstühle für Anästhesiologie sowie fünf arbiträr ausgewählte nicht-universitäre Zentren wurden mittels einer Online-Umfrage zur Ausstattung des Simulationszentrums sowie zu realisierten Kursangeboten in den Jahren 2010–2012 befragt.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote lag insgesamt bei 86 %. An universitären Einrichtungen waren sieben nicht-studentische Personen an der Simulation beteiligt, deren Arbeitszeit dort sich zu 1,2 Vollzeitäquivalenten addierte. Die Mitarbeiter waren zu 74 % Ärzte. 61 % der Zentren bezahlten die Arbeitszeit der Beteiligten vollumfänglich. Von den teilnehmenden universitären Zentren boten 97 % Kurse für Medizinstudierende an, 81 % für die eigenen Mitarbeiter, 43 % für andere Kliniken des eigenen Hauses und 61 % für externe Teilnehmer. Der Erreichungsgrad lag 2012 für die eigenen Ärzte bei 39 % (8–96), für die eigenen Pflegekräfte bei 16 % (0–56). Die Gesamtteilnehmerzahlen in Weiter- und Fortbildung lagen 2012 pro Zentrum im Median bei 59 (4–271). Die Ergebnisse der nicht-universitären Anbieter waren vergleichbar.
Diskussion
Erste wichtige Schritte zur Verankerung von Full-Scale-Simulation wurden beschritten. Neben den Angeboten für Medizinstudierende gibt es Angebote für Ärzte und Pflegekräfte. Um alle in der deutschen Anästhesiologie Beschäftigten regelhaft zu erreichen, müssen die bestehenden Kapazitäten allerdings sehr deutlich ausgebaut werden. Neben einer anderen Finanzierungsstruktur werden externe Vorgaben wie die angestrebte Weiterbildungsordnung eine entscheidende Rolle spielen.