06.06.2022 | Funktionelle chronische Bauchschmerzen in der Pädiatrie | CME-Kurs
Chronische Bauchschmerzen bei Schulkindern
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Chronisch-rezidivierende Bauchschmerzen im Schulkindalter haben meistens keine erfassbare organische Ursache. Dann werden funktionelle Störungen diagnostiziert. Das Spektrum organischer Ursachen ist breit; seltene Erkrankungen müssen berücksichtigt werden. Andererseits ist eine Überdiagnostik zu vermeiden. Anamnese, komplette körperliche Untersuchung und fokussierte Basisdiagnostik grenzen organische Diagnosen ein; die Notwendigkeit weitergehender Diagnostik wird geprüft. Negative basisdiagnostische Befunde ohne Warnzeichen erfordern keine weiteren Untersuchungen. Die klare Diagnosestellung als funktionelle Störung (positiv konnotiert) ist die Basis einer erfolgreichen Behandlung mithilfe kognitiv-verhaltenstherapeutischer Methoden. Medikamentöse Therapien spielen bei funktionellen Störungen meist keine Rolle. Diätetische Interventionen sind nur bei eindeutig nachgewiesenen Unverträglichkeiten zu empfehlen. Ziele sind patientenseitig, „zu lernen, mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu vergessen“, und behandlerseitig, Patienten mit dauerhaften Beeinträchtigungen zu identifizieren.
Nach der Lektüre dieses Beitrags sollten Sie …
- wesentliche Differenzialdiagnosen chronisch-rezidivierender Bauchschmerzen benennen können.
- zielgerichtet diagnostische Maßnahmen zur Unterscheidung zwischen funktionellen und organischen Ursachen von Bauchschmerzen veranlassen und Überdiagnostik vermeiden können.
- durch bestimmte Beratungsinhalte den Umgang der Familien mit dem chronischen Schmerzproblem verbessern helfen.
- die wichtigsten Therapieverfahren für funktionelle Bauchschmerzen anwenden können.
- Ernährungsinterventionen und medikamentöse Therapieoptionen kritisch bewerten und individuell einsetzen können.
Diese Fortbildungseinheit wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 ihrer Fortbildungsordnung mit 3 Punkten (Kategorie D) anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt [§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013].