Erschienen in:
21.01.2020 | Manuelle Medizin | Leitthema
Funktionskrankheit am Bewegungssystem
Übergänge und Einflüsse im Laufe der Chronifizierung
verfasst von:
L. Beyer
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1-2/2020
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Zusammenfassung
Die manuelle Medizin sieht die Funktion des Bewegungssystems, dessen Störungen und die funktionellen Pathologien im Mittelpunkt ihrer diagnostischen Überlegungen und der therapeutischen Einflussnahme. Chronifizierung als Übergang von vorübergehenden Symptomen und Befunden zu einer dauerhaften (chronischen) Präsenz einer Erkrankung ist ein Prozess, in dem sich morphologische und funktionelle Pathologien in ihrem Zusammenwirken weiterentwickeln, sich gegenseitig potenzieren und den Krankheitszustand verminderter Leistungsfähigkeit, der Funktionsstörungen und begleitender Schmerzen verstärken. Die Entwicklung von Störungen der die Bewegung absichernden Funktionen bis hin zur Chronifizierung mit morphologischen Anpassungen und Schmerz durchläuft verschiedene Stadien. Die Beschreibung der Funktionsstörungen am Bewegungssystem (BS) und die Differenzierung der unterschiedlichen Einflüsse in diesen Stadien kann anhand des Modells des „funktionelles Systems für die motorische Dysfunktion“ nach Anochin erfolgen. Mithilfe dieses Modells lassen sich unterschiedliche Subgruppen chronischer Bilder und Schmerzen am BS als Syndrome bzw. Befundmuster differenzieren.