Erschienen in:
01.05.2011 | Kasuistiken
Gastroenteritis mit Fieber, Zephalgie und Exanthem nach Indienreise
verfasst von:
Dr. A. Hecht, M. Seilmaier, W. Guggemos, T. Löscher
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Ein 63-jähriger Rentner wurde 2 Tage nach Rückkehr von einem Indien/Nepal-Urlaub wegen wässriger Diarrhö, Erbrechen sowie Fieber und Zephalgie stationär aufgenommen. Bei der klinischen Untersuchung fiel ein feinfleckig-papulöses Exanthem an Rumpf und Stirn auf. Laborchemisch zeigten sich eine Thrombo- und Leukopenie sowie ein erhöhtes CRP und Prokalzitonin. Sonographisch bestand eine Splenomegalie. Der Patient wurde zunächst mit Ciprofloxacin behandelt, worunter die Durchfälle sistierten. Wegen persistierenden Fiebers bis 40°C, Abfall der Sauerstoffsättigung, einer interstitiellen Zeichnungsvermehrung im Röntgenbild, Zeichen einer beginnenden Verbrauchskoagulopathie sowie zunehmenden Exanthems gaben wir bei Verdacht auf Rickettsiose zusätzlich Doxycyclin sowie Ceftriaxon bei beginnender Pneumonie. Hierunter kam es zu einer raschen Besserung des Allgemeinzustands. Serologisch zeigte sich ein signifikanter Titeranstieg von Rickettsia-typhi-Antikörpern. Damit war von einem murinen Fleckfieber auszugehen. Bei im Vordergrund stehender Gastroenteritis mit Fieber, Zephalgie und feinfleckigem Ausschlag ist, insbesondere nach Reisen durch Endemiegebiete, an ein Fleckfieber zu denken.