Erschienen in:
06.03.2019 | Ultraschall | Leitthema
Abdomensonographie in der Notfall- und Intensivmedizin
verfasst von:
Dr. N. Jaspers, B. Holzapfel, P. Kasper
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 6/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Sonographie ist ein ubiquitär vorhandenes, patientenschonendes Verfahren, das neben der körperlichen Untersuchung und Anamneseerhebung in der Notfallsituation ohne wesentlichen Zeitverlust wichtige Informationen zur klinischen Ersteinschätzung bietet. Sie ermöglicht als primäres bildgebendes Verfahren bei Patienten in der Notaufnahme oder auf Intensivstation eine rasche Diagnosestellung und Therapiesteuerung oder hilft, wichtige Differenzialdiagnosen auszuschließen und weitere diagnostische Maßnahmen einzuleiten. Bei traumatisierten Patienten lässt sich mittels „(extended) focussed assessment with sonography in trauma“ ([e]FAST) schnellstmöglich freie Flüssigkeit darstellen oder ausschließen. Basierend auf einer leitsymptomorientierten bzw. klinisch integrierten Abdomensonographie gelingt es, eine Vielzahl intraabdomineller Pathologien, wie Abszesse, Ileus, Harnstau etc., sicher zu detektieren. Die Kontrastmittelsonographie liefert bei bestimmten Fragestellungen in der Notfallsituation zügig und ohne zusätzliche Belastung des Patienten weitere wichtige Informationen. So lassen sich Parenchymdefekte oder noch aktive Blutungen nach abdominellem Trauma rasch und klar darstellen. Bei kontrollbedürftigen Befunden kann die Sonographie jederzeit ohne größeren Aufwand wiederholt werden. Einfache ultraschallgesteuerte Interventionen, wie die diagnostische oder therapeutische Aszitespunktion, können schnell erlernt und zügig durchgeführt werden. Es ist wichtig, den Blick für häufige abdominelle Sonopathologien zu trainieren und die Limitationen dieser Untersuchungsmethode zu kennen.